Aschendorf

Der jüdische Friedhof in Aschendorf liegt an der Straße nach Tunxdorf. Hier gibt es 69 erhaltene Grabsteine, die letzte Beisetzung fand 1937 statt. Der Friedhof am Rande der Tunxdorfer Berge ist dicht mit Birken bewachsen. Die meisten Grabsteine sind in hebräischer Sprache beschriftet, nur einige tragen auch deutsche Inschriften. Auffällig sind zwei Grabplatten zwischen den ansonsten aufrecht stehenden Grabsteinen. Sie gehören Mitgliedern der Familie Hes. Im 20. Jahrhundert wurde dieser „Israelitische Begräbnisplatz“, so die Bezeichnung 1875 auf einer Flurkarte, mehrmals geschändet. Derartige Vorfälle ereigneten sich nicht nur unter dem NS-Regime, sondern auch schon vor 1933. Grabsteine wurden umgestoßen oder verschwanden einfach.

Synagoge Aschendorf

Erste Spuren jüdischen Lebens in Aschendorf gehen auf das 17. Jahrhundert zurück. Die Zahl der Gemeindemitglieder stieg mit den Jahren stetig an. So kam es, dass diese Menschen auch ihre jüdische Religion aktiv ausleben wollten. Im Jahr 1819 wurde dann der Antrag auf den Bau einer Synagoge beim Amt in Meppen gestellt. Dieser wurde jedoch von der Regierung Osnabrück abgelehnt. Die jüdische Gemeinde errichtete daraufhin allerdings ein Wohnhaus, in dem es einen Betraum gab. Jedoch entwickelte sich die Zahl der Aschendorfer Juden trotz religiösem Zentrums rückläufig. Im Dezember 1909 wurden nur noch 22 Mitglieder gezählt, die den Betraum nicht mehr unterhalten konnten. Das Gebäude wurde abgerissen, die jüdische Gemeinde Aschendorf der Synagogengemeinde Papenburg angeschlossen.

Bild: Judenfriedhof in Aschendorf