Auf Einladung von Forums- Mitglied Georg Aehling, Verleger der edtion virgines (Düsseldorf-Lingen), nahmen der Forums- Vorsitzende Simon Göhler und die Stellvertretende Vorsitzende Angela Prenger an einer Buchvorstellung in der Zentralbibliothek in Düsseldorf teil. Die Graphic Novel „Blindekuh mit dem Tod“, vorbereitet vom Czernowitzer Museum für die Geschichte und Kultur der Juden in der Bukowina, erschien zunächst in ukrainischer Sprache im Rahmen des internationalen Projekts „Erinnerung lernen”. Zielgruppe des Buches sind Jugendliche. Unterstützt wird das Werk u.a. vom Auswärtigen Amt und der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf.

Blindekuh mit dem Tod” zeichnet die Geschichte des Holocausts am Schicksal von vier Kindern in Czernowitz nach. Alle Ereignisse, alle Gebäude, alle Personen sind historisch verifiziert. In fünf Kapiteln erzählt die Graphic Novel die Kindheit von vier Kindern, die alle den Holocaust überlebt haben: Durch den Einsatz von Farben und die Gestaltung der Tür mit Blick auf das Jüdische Haus in Czernowitz werden die unterschiedlichen Lebenssituationen in der Stadt von 1940 bis 1945 gezeichnet, vom nahezu sorgenfreien Leben in Czernowitz, dem „Jerusalem an der Pruth”, das Leben im Ghetto im Jahr 1940 über die bedrückende Lagererfahrungen bis zur Befreiung durch die Rote Armee und das Weiterleben danach.

Die Graphic Novel beruht auf Augenzeugenberichten, Archivdokumenten sowie alten Fotografien und zeichnet die Geschichte der Schoah in Czernowitz nach. Das einstmals österreich-ungarische, heute ukrainische Czernowitz war vor der Schoah ein Zentrum jüdischer Kultur. So stammten Paul Celan und Rose Ausländer aus Czernowitz.

Göhler und Prenger konnten sich mit einem Überlebenden austauschen, dessen Geschichte im Buch aufgegriffen wird. Herbert Rubinstein floh 1945 als Neunjähriger aus Czernowitz und lebt heute in Düsseldorf. Dort ist er in der Jüdischen Gemeinde aktiv.

Bibliografische Angaben: Blindekuh mit dem Tod. Kindheitserinnerungen von Holocaust-Überlebenden aus Czernowitz

Natalya Herasym, Mykola Kuschnir, Anna Yamchuk, Anna Tarnowezka. Übersetzung aus dem Ukrainischen: Hannah Goldshteyn, Valeria Fedorchenko, ISBN: 978-3-910246-13-3, 20,00 €

v.l.: Georg Aehling, Simon Göhler, Herbert Rubinstein ehemaliger Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinden im Rheinland), Angela Prenger. Foto: Klaus-Peter Hommes