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Hella Wertheim besuchte gestern Marienschule

Lingen (jg)
„Anfangs wollt ich fast verzagen,/ Und ich glaubt, ich trüg es nie;/ Und ich hab es doch getragen-/ Aber fragt mich nur nicht, wie.“ Mit diesen Worten von Heinrich Heine beschloss Hella Wertheim gestern ihren Vortrag vor rund 130 Schülern der Marienschule. Der Vers könnte genauso gut von Frau Wertheim selber stammen, so genau spiegelt er die schrecklichen Erlebnisse wider, welche die 75-jährige in ihrer Jugend gemacht hat.

Wie gebannt hingen die Schüler des neunten und zehnten Jahrgangs an den lt-27-09-03Lippen von Frau Wertheim, als diese ihnen berichtete, wie es sie „von der polnischen bis zur holländischen Grenze“ verschlagen habe. Geboren wurde die Holocaustüberlebende 1928 in Insterburg in Ostpreußen. Hier ging sie auch in eine normale Schule, bis ihr nach dem Pogrom gegen die Juden am 9. November 1938 verboten wurde, weiter die Schule zu besuchen. Dabei habe sie zum ersten mal richtig gemerkt, dass sie nicht dazu gehöre, erzählte Frau Wertheim den Zuhörern.

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