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Feierliche Einweihung am Sonntag in Freren – Hoffmann: Zeichen der Anerkennung der Arbeit des Forums

Freren (pe)
„Diese Zusage ist für uns einfach wunderbar“, freut sich der Vorsitzende des Forums Juden-Christen, Reinhold Hoffmann, über hohen Besuch aus Berlin am kommenden Sonntag: Bundesinnenminister Otto Schily hat seine Teilnahme an der Einweihung des „Lernortes Jüdisches Bethaus“ zugesagt.

„Den Besuch des Innenministers bewerten wir als Zeichen der Anerkennung lt-21-04-04-01 unserer Arbeit“, unterstrich Hoffmann in einem Gespräch mit unserer Zeitung im Bethaus, an dem auch die Vorstandsmitglieder Willi Kastein und Johannes Wiemker teilnahmen. Über 300 Einladungen hat das Forum verschickt. Unter den Gästen wird auch die Vizepräsidentin des niedersächsischen Landtages, Astrid Vockert, sein, außerdem Hanna Sperling, Mitglied im Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland. Erwartet werden ebenfalls die Geschwister Renée und Eva Manne aus Schweden, deren Eltern als letzte bis zu ihrer Vertreibung durch die Nationalsozialisten in dem Haus gewohnt haben, sowie Bernhard Süskind, jüdischer Ehrenbürger Fürstenaus, der aus den USA anreist.

Mit dem Namen „Lernort Jüdisches Bethaus“ will das Forum deutlich machen, dass es ihr in dem Haus in der Grulandstraße 5 nicht nur um die Erinnerungsarbeit geht, sondern auch um den Gedankenaustausch, das Gespräch, insbesondere mit jungen Menschen. „Es ist ein Haus der Erinnerung und des Lernens, indem wir uns an das erinnern, was geschehen ist“, sagte Hoffmann.

Erstmals werden sich am morgigen Donnerstag, am Tag der Einsegnung durch die jüdische Gemeinde Osnabrück, dort wieder Juden zum Gebet treffen. Vertreter der Gemeinde mit Rabbiner Marc Stern an der Spitze und geladene Gäste werden sich am Abend zunächst auf den jüdischen Friedhof begeben und anschließend in die Grulandstraße. Vor der Tür des Hauses spricht der Rabbiner ein Gebet zur Erinnerung an jenen 10. November 1938, als Nationalsozialisten religiöse Gegenstände aus dem ersten Stock warfen. Stern wird vor dem Haus auch die Totenklage singen für die Opfer des Holocausts, zu denen auch Samuel Manne lt-21-04-04-02gehörte. Der Junge wohnte mit seinen Eltern in dem Haus bis zur Deportation im Jahre 1941. Während Erika und Martin Manne den Nationalsozialismus überlebten, kam er, keine vier Jahre alt, in der Vernichtungsmaschinerie von Auschwitz um.

Für den feierlichen Akt am Sonntag wird ein großes Zelt in der Goldstraße aufgestellt. Ab 16 Uhr ist die ganze Bevölkerung zur Besichtigung bei Kaffee und Kuchen eingeladen. „Wir sind sehr dankbar für die vielen fleißigen Helfer, die sich angeboten haben“, freute sich Reinhold Hoffmann auf die Unterstützung zum Beispiel der kfd-Frauen und der Nachbarschaft.

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