In Berlin ist am Sonntag die diesjährige „Woche der Brüderlichkeit“ eröffnet worden. Mit Veranstaltungen in ganz Deutschland soll angesichts der rassistischen Gewalttaten in der jüngsten Vergangenheit und wachsendem Antisemitismus zur Solidarität mit den Zielgruppen rechtsextremer Gewalt aufgerufen werden, Motto: “Tu deinen Mund auf für die Anderen.” Dieser Satz aus dem biblischen Buch der Sprüche fordere konkretes Handeln ein, erklärte bei der Eröffnung der Woche in Berlin Rabbiner Andreas Nachama. Die deutsche Geschichte habe gezeigt, dass Hass nicht auf eine Gruppe begrenzt bleibe, sondern am Ende keinen verschone. Dem gelte es entgegenzutreten, „für eine offene Gesellschaft, in der kulturelle, ideologische und religiöse Vielfalt erlebbar und alltäglich ist“. Nachama, der beim Festakt zum 150. Jubiläum der Jüdischen Gemeinde in Lingen den Festvortrag gehalten hatte, ist Jüdischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit , der die „Woche der Brüderlichkeit“ seit 1952 durchführt.

Auch das Forum Juden-Christen Altkreis Lingen beteiligt sich an der diesjährigen “Woche der Brüderlichkeit”, unter anderem mit dem Projekt „Judentum begreifen“. Vor allem Jugendlichen soll damit die jüdische Religion nahegebracht werden. Insgesamt sechs Lerngruppen aus verschiedenen Lingener Schulen nahmen dieses Angebot im Gedenkort Jüdische Schule an.

So ließen sich auch Schülerinnen und Schüler der Overbergschule mit ihrer Lehrerin Justine Rompa informieren. Inessa Goldmann von der Jüdischen Gemeinde Osnabrück erklärte der Gruppe neben den jüdischen Festtagen auch religiöse Gegenstände des Judentums und deren jeweiligen Bedeutungen. Gernot Wilke-Ewert, stellvertretender Vorsitzender des Forum Juden-Christen und Schulpastor an den BBS, stellte den Gedenkort Jüdische Schule vor.

Schülerinnen und Schüler der Overbergschule mit Inessa Goldmann (links) und ihrer Lehrerin Justine Rompa (rechts) Foto: Gernot Wilke-Ewert