Drei vierte Klassen der Overberg-Grundschule und eine 5. Klasse des Gymnasiums Georgianum ließen sich von Ruth de Vries und Monika Stadje von der Jüdischen Gemeinde Osnabrück über die jüdische Religion informieren. Die beiden Referentinnen unterstützen „Judentum begreifen“ des Forum Juden-Christen Altkreis Lingen. Mit dabei Angela Prenger, beim Forum für das Projekt zuständig.
Die Schülerinnen und Schüler der Overbergschule besuchten den Gedenkort Jüdische Schule am Mittwoch, dem 28. Februar. Beeindruckt hörten sie vom Schicksal von Erna de Vries seligen Angedenkens. Ruth de Vries erzählte von ihrer Mutter, die ihre eigene Mutter freiwillig in das Vernichtungslager Auschwitz der Nazis begleitete. Erna de Vries (2023-2021) sprach in vielen Vorträgen „im Auftrag meiner Mutter“ im Emsland und darüber hinaus über die Verbrechen der Nazis, zu denen auch der Mord an ihrer Mutter gehörte.
Zum Programm gehört auch die Vorstellung der Thora, die aus den von den Christen im „Alten Testament“ übernommenen fünf Büchern Mose besteht . Eine Thora wird in hebräischen Buchstaben ohne Vokale auf handgefertigtem Pergament geschrieben. Die Schreiber benötigen dafür ein bis zwei Jahre, die jüdischen Gemeinden bezahlen je nach Größe 30.000 – 50.000 Euro für eine Thora.
Am Donnerstag, dem 29. Februar waren de Vries und Stadje überrascht über die Vorkenntnisse der jungen Georgianer. Unter ihnen befanden sich acht Kinder islamischen Glaubens. Mahmud aus Syrien erzählte: „Ich höre noch auch hier immer den Krach von Schüssen“; Anlass für die Referentinnen auf die Bedeutung des Friedens unter den Religionen in Deutschland zu verweisen. Mohammed fragte: „Wen unterstützt ihr, die Palästinenser oder die Israelis?“ Ruth de Vries antwortete: „Wir unterstützen die Menschlichkeit.“
Im Anschluss an die Gespräche mit der Georgianer-Klasse präsentierten Ruth de Vries und Monika Stadje, begleitet von Angela Prenger, das Judentum in der Aula der Lingener Marienschule vor 45 Zuhörerinnen und Zuhörern.