Albrecht Weinberg, fast 100 Jahre alt, überlebte die Konzentrationslager Auschwitz, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen. Dort wurde er im April 1945 von englischen Soldaten befreit. Seine Eltern wurden von den Nazis und ihren Helfern ermordet.
Seit seiner Rückkehr aus den USA ins ostfriesische Leer 2012 warnt der geistig wache Zeitzeuge Schülerinnen und Schüler vor Gefährdungen der Demokratie.
Bundesweit bekannt wurde Weinberg jetzt, als er aus Protest gegen die Inkaufnahme von AfD- Stimmen durch den CDU-Vorsitzenden Merz ankündigte, sein Bundesverdienstkreuz zurückzugeben.
An einem Zeitzeugengespräch mit Schülerinnen und Schülern in der Ehemaligen Jüdischen Schule in Leer nahm auch Angela Prenger teil. Die stellvertretende Vorsitzende des Forums konnte in einem langen Gespräch mit Weinberg auch über dessen Cousine Ruth Foster, geb. Heilbronn sprechen. Die Mutter von Ruth Heilbronn Caroline, und Flora, die Mutter Weinbergs, waren Schwestern, als Caroline und Flora Grünberg in Emden geboren.
Angela Prenger berichtete über den großen Anteil, den Ruth Foster – Heilbronn für die Erinnerungskultur im südlichen Emsland hatte. So ist ihrem Engagement der Gedenkstein für die ermordeten oder vertriebenen jüdischen Familien Lingens zu verdanken. Der Gedenkstein ist am Gedenkort Jüdische Schule in Lingen zu sehen.

Tauschten sich über Erinnerungsarbeit aus: Albrecht Weinberg und Angela Prenger in der Ehemaligen Jüdischen Schule in Leer. Foto: fwp
Albrecht Weinberg berichtete, dass er von seiner Cousine lobende Worte über den Erwerb der Jüdischen Schule in Lingen durch die Stadt Lingen gehört habe. Zuletzt habe er die 2014 verstorbene Ruth Foster bei gemeinsamen Verwandten in Bremen getroffen.
Albrecht Weinberg und Angela Prenger vereinbarten ein weiteres Treffen, allerdings erst, wenn sein 100. Geburtstag am 7. März 2025 gefeiert worden sei.