Forum Judentum Christentum

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Judentum begreifen“ mit neuem Team – GesamtschülerInnen und GrundschülerInnen beeindruckt

10 Freitag Mrz 2023

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Das Forum hatte im vergangenen Jahr sehr gut mit Shimon Motsa vom Osnabrücker Verein „Judentum begreifen“ zusammengearbeitet. Shimon verlässt Osnabrück aus persönlichen Gründen.

Glücklicherweise geht die Zusammenarbeit mit „Judentum begreifen e.V.“ weiter. Am 9. März informierten Frau Ruth de Vries und Frau Monika Stadje SchülerInnen der Gesamtschule Emsland über jüdische Geschichte, die Schoa, vor allem aber über die jüdische Religion. Schülerinnen einer 9. Klasse (9.1) unter Leitung ihrer Lehrerin Nina Kreimer und der Klasse 7.3 mit Klassen- und Religionslehrerin Helen Wusterack waren beeindruckt vom Vortrag. Neben den vielen Informationen wurde den Zuhörenden die ungewöhnliche Schulstunde im Lingener Gedenkort Jüdische Schule mit Haman-Plätzchen versüßt. Das Gebäck wurde zum gerade zurückliegenden fröhlichen Purim-Fest gereicht. Haman hatte den Mord an den persischen Juden geplant. Dies wurde von der jüdischen Königin Esther verhindert.

Die Klasse 7.3 mit Lehrerin Helen Wusterack (stehend) lässt sich Haman- Plätzchen schmecken. Fotos: fwp

Wie ein frommer jüdischer Mann ließ sich Michael Schmidke (7.3) von Ruth de Vries mit Tallit und Teffilin einkleiden.

Angela Prenger, als Stellvertretende Vorsitzende des Forums für den Arbeitsbereich „Judentum begreifen“ zuständig, dankte den Referentinnen für ihren engagierten und adressatenbezogenen Vortrag und den SchülerInnen für ihre Aufmerksamkeit und das gezeigte Vorwissen.

Dies konnten die Referentinnen und der Forums- Vorsitzende Simon Göhler auch drei vierten Klassen  der  Overbergschule bescheinigen. Die GrundschülerInnen, die mit ihren Lehrerinnen am 13.03. am Projekt “Judentum begreifen” teilnahmen, waren bestens vorbereitet und konnten viele Judaica benennen.

v.l. Monika Stadje, Simon Göhler, Ruth de Vries, Angela Prenger mit Anschaungs-Judaica

Gespannt hörten die SchülerInnen zu, wie Ruth de Vries über das Schicksal ihrer Mutter Errna de Vries (1923-2021) berichtete. “Als meine Mutter so alt war, wie Ihr jetzt seid, durfte sie nicht mehr am Sportunterricht teilnehmen. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Weil man katholisch oder evangelisch ist darf man nicht am Sportunterricht teilnehmen.” 

Die Klasse 4 c3 mit (v.l) Angela Prenger, Stellvertretende Forums-Vorsitzende, Ruth de Vries und Monika Stadje vom Osnabrücker Verein Judentum begreifen e.V., Lehrerin Annika Schmees und der Vorsitzende des Forums, Simon Göhler.

 

2. Lingener Lyrikmarathon voller Erfolg

10 Freitag Mrz 2023

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Ein voller Erfolg war nach den Worten des Vorsitzenden des Forums, Simon Göhler, der „2. Lingener Lyrikmarathon“. In der dreistündigen Veranstaltung im Gedenkort Jüdische Schule in Lingen lasen viele Rezitatorinnen und Rezitatoren 36 Gedichte.

Freudige Erwartung der vielen BesucherInnen. Vorn der 1. Lingener Bürgermeister Stefan Heskamp, daneben Moderator Georg Aehling. Fotos: fwp

Georg Aehling ist Verleger der edition virgines (Düsseldorf). Dieser Verlag brachte den voluminösen Gedichtband „Ist es Freude, ist es Schmerz?“ heraus. Dessen Herausgeber Herbert Schmidt hatte 1.200 Gedichte und die Biografien von 305 Autorinnen und Autoren mit jüdischen Wurzeln zusammengestellt.

Aehling moderierte auch den Abend. Er ging zu Beginn auf den doppelten Anlass der Veranstaltung ein, die Woche der Brüderlichkeit, die vom Koordinierungsrat der Christlich-Jüdischen Gesellschaften Anfang März ausgerufen wurde. Weiterer Anlass war der Weltfrauentag, an dessen Vorabend die Veranstaltung stattfand. Daher stammten die rezitierten Gedichte aus der Feder jüdischer Frauen.

Aehling führte zur Zielsetzung des Forums aus: „Wir wollen heute vor allem auch die kulturellen Leistungen jüdischer Dichterinnen und deren Einsatz für eine freiheitliche, demokratisch-humanitäre und menschenfreundliche Gesellschaft würdigen.“

Der Moderator ging weiter auf den Titel des Gedichtbandes ein. Dieser weise auf den Doppelcharakter der Gefühlslagen hin: „Schmerzliche Erlebnisse infolge gesellschaftlicher Ausgrenzung und Verfolgung, der Vernichtung oder des Exils und damit einhergehende Identitätszweifel, die den Gedichten eine besondere Aus­drucksstärke verleihen.“ Die Gäste erwarte das erhebende Erlebnis schöner und wertvoller Poesie in vielen Facetten und aus vielen Epochen. Denn die lyrische Begabung so zahlreicher Juden als Volk des Wortes und der Schrift habe sich in der deutschen Sprache ganz besonders zu Hause gefühlt.

Erster Rezitator war der Erste Bürgermeister der Stadt Lingen, Stefan Heskamp, der „Kanarienvögleins Traum“ von Friederike Kempner vortrug: Es bettet sich das Vögelein/ In seinem eignen Flaum,/Es hüllet sich das Köpfchen ein,/Und träumt den schönsten Traum. /Vom blauen Himmel lebenslang

Simon Göhler mit Weltkugel, während er “Die Welt” rezitiert.

Simon Göhler rezitierte „Die Welt“ von Jenni Aloni: Was ist die Welt? Ein Bruchstück des Atoms,/ das Kreisen seines Splitters um den Kern,/ des allumfassenden Gebots Erfüllung,/und wenn du willst, ein Nichts, ein Wahn.

Anne Höltermann las ein Gedicht von Elfriede Gerstl: „1936 packte Mutter den ersten Fluchtkoffer“. 1942 packte mutter den kleinen fluchtkoffer/ schwarze tuchmäntel aus den 30ern zurücklassend/ wir werden nicht mehr so viel brauchen.

Anne Höltermann mit Georg Aehling

Außer der Reihe trug die stellvertretende Vorsitzende des Forums, Angela Prenger, einen Text der Lingener Lyrikerin Helga Hanauer vor. Im Gedicht „Erinnerung“ verarbeitete Hanauer ihre tiefe Enttäuschung über das Vergessen jüdischen Lebens und Leidens in der Geburtsstadt ihres Vaters Gustav Hanauer: man wollte/ das getane begraben/in der tiefsten see

Der 1. Lingener Lyrikmarathon hatte 2016 stattgefunden. Das Forum Juden-Christen will nach dem großen Erfolg nicht wieder sieben Jahre vergehen lassen. Der 3. Lyrikmarathon soll bereits 2025 stattfinden.

Literaturhinweis: Die meisten Gedichte stammten aus der von Herbert Schmidt herausgegebenen Anthologie “Ist es Freude, ist es Schmerz? Jüdische Wurzeln – deutsche Gedichte”, Düsseldorf 2012, edition virgines, 1284 S., € 69.- 

Frieden ist möglich! Walter Höltermann appelliert an Engagement

25 Samstag Feb 2023

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Fotos: fwp

Die christlichen Kirchengemeinden hatten zum Jahrestag des Überfalls von Putins Armeen auf die Ukraine am 24.02.2023 zum Friedensgebet auf den Lingener Marktplatz eingeladen. Zum Abschluss sprach der stellvertretende Vorsitzende des Forums, Dr. Walter Höltermann. Er sagte:

Vor genau einem Jahr ist der Krieg zu uns gekommen und seitdem ist er unter uns. Jeden Morgen gelangt er durch die Zeitung auf unserem Frühstückstisch und am Abend durch das Fernsehen in unsere Wohnzimmer. Es sind immer die gleichen Bilder: Tote, leidende Menschen, zerstörte Wohnungen, beschädigte Krankenhäuser, zerstörte Infrastrukturen sowie Soldaten und Kriegsgerät. Das erste Opfer dieses Angriffskrieges war die Wahrheit: Russland begründete ihn mit der Notwendigkeit der Entnazifizierung und Demilitarisierung der Ukraine um einen Genozid zu beenden. Das Wort Genozid in einem Kontext mit der Ukraine erinnert uns an die dort stattgehabte Vernichtung der Juden während des zweiten Weltkriegs und wirkt mehr als verstörend, denn Präsident Selenskyj ist Jude. Seitdem sind 12 Monate vergangen, sind allein unter der Zivilbevölkerung über 8.000 Tote und etwa 14.000 Verletzte zu beklagen, sind mehr als 1 Millionen geflüchtete Ukrainer zu uns nach Deutschland gekommen. Doch der Krieg geht weiter. Die Bilder und die Nachrichten machen mich fassungslos, ohnmächtig und manchmal auch wütend. Die unterschiedlichen und zunehmend kontroversen Auffassungen innerhalb unserer Gesellschaft weisen auf das Dilemma von Solidarität mit dem ukrainischen Volk und der Verlängerung des Krieges hin. Umso mehr frage ich mich, wann wird es Frieden geben, wann und unter welchen Bedingungen werden die Waffen schweigen?

Der Journalist Klaus Prömpers hat 2015 ein Buch mit dem Titel „So geht Frieden“ geschrieben. Prömpers berichtet darin über Menschen des öffentlichen Lebens, denen er begegnet ist und wie diese um den Frieden gerungen haben. Einer der Personen die er vorstellt, ist Kardinal Joseph Höffner. Kardinal Höffner wurde 2003 vom Jerusalemer Zentrum Yad Vashem zum „Gerechten unter den Völkern“ erhoben. Zusammen mit seiner Schwester hat er während des 2. Weltkriegs ein junges jüdisches Mädchen und eine jüdische Frau vor dem Zugriff der Gestapo versteckt. Unter der Leitung des Kardinals Höffner hat die Deutsche Bischofskonferenz 1983 ein Hirtenwort mit dem Titel „Gerechtigkeit schafft Frieden“ herausgegeben. In diesem Papier heißt es auch angesichts der Gefahr einer nuklearen Kriegsführung wörtlich: „Heute ist der Krieg weniger ein Mittel, um politische Ziele zu erreichen. Denn niemals sind die Folgen des Krieges so offenbar gewesen, und niemals war so klar, dass jeder mögliche Gewinn in keinem Verhältnis zu den Opfern stehen würde.“ (…) Klaus Prömpers kommt in seinem Buch zu der Erkenntnis: Frieden schaffen ist ein komplexer Prozess und die Suche danach ist mühsam. Doch trotz mancher Ernüchterung, so Prömpers, kennzeichnet alle der von ihm beschriebenen Personen der Optimismus, dass Veränderung möglich ist, wenn man wirklich will.

Auch wir können uns von diesem Optimismus angesprochen fühlen. Auch wir können Antworten auf Krieg, Hass und Verachtung finden und müssen diese nicht einfach nur an „die Politik“ delegieren. Doch wie können wir das tun?

„Sprechend und handelnd schalten wir uns in die Welt der Menschen ein, die existierte, bevor wir in sie geboren wurden“ schrieb Hannah Arendt in der Vita Activa, „und diese Einschaltung“, so Arendt weiter, „ist wie eine zweite Geburt, in der wir die nackte Tatsache des Geborenseins bestätigen, gleichsam die Verantwortung dafür auf uns nehmen.“

Wir dürfen uns nicht wehrlos und sprachlos machen lassen. Wir können sprechen und handeln. Wir können Verantwortung auf uns nehmen. Wir können, so die Publizistin Carolin Emcke, sprechend und handelnd eingreifen in diese von Krieg, Hass, Fanatismus, Gewalt und Diskriminierung geprägte Welt. Doch dazu brauchen wir, so Frau Emcke weiter, Vertrauen in das, was uns als Menschen ausmacht: die Begabung zum Anfangen. Wir können hinausgehen und uns einschalten in diese Welt. Doch dieses Einschalten braucht Bilder und Vorbilder, die uns zeigen und erinnern, was und wer wir sein können.

Ich denke in diesem Zusammenhang an Werner Remmers, der sich als Präsident des Maximilian-Kolbe-Werkes erfolgreich für die Aussöhnung mit dem polnischen Volk engagiert hat. Sein Eintreten für den dauerhaften Bestand der Westgrenze Polens und für die Anerkennung der großen Schuld, die Deutschland gegenüber Polen auf sich geladen hat, wurde er als „Strolch“, „Wirrkopf“ und „Bengel“ beschimpft. Dennoch ging er seinen Weg der Aussöhnung konsequent weiter.

Ich denke in diesem Zusammenhang an Fadi Dekidek, einem Rettungssanitäter in Jerusalem. Herr Dekidek ist Palästinenser und er wurde zu einem Notfall gerufen. Ein palästinensischer Terrorist hatte mit einer Waffe wild um sich geschossen und zahlreiche Menschen getötet sowie verletzt. Dekidek ist Araber aus Ost-Jerusalem und jemand aus seinem Volk hat diesen Terroranschlag ausgeführt. Herr Dekidek fragt nicht nach der Ethnizität, er behandelt Juden, er rettet Juden. Für ihn ist das kein Widerspruch. Im Gegenteil: „Ich bin sicher“, so sagt er, „wir verrichten eine heilige Arbeit, als ein Beispiel für die ganze Welt.“

Ich denke in diesem Zusammenhang an ein Ereignis in Stockholm, das sich ebenfalls vor einigen Wochen ereignet hat. Dort hatte ein Rechtsextremer ein Koran-Exemplar verbrannt und sich dazu auf seine Meinungsfreiheit berufen. Im Gegenzug wollte ein Ägypter in Schweden eine Thorarolle verbrennen. Er zeigte dieses den schwedischen Behörden an und diese nahmen daran keinen Anstoß, da dieses durch die Meinungsfreiheit gedeckt ist. Führenden Vertretern der muslimischen Community ist es jedoch gelungen, den Mann von seinem Vorhaben abzubringen. Diese argumentierten, dass eine solche Tat dem Islam widerspreche. Sie sagten dem Mann, dass die jüdische Gemeinde in Schweden ein enger Partner ist und sich für Muslime engagiert. Er könne deshalb nicht einfach die religiösen Gefühle von Juden verletzen, um ein Zeichen zu setzen.

Ich denke in diesem Zusammenhang an die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Das Anliegen dieser Organisation ist es, zuhörend und mithelfend für von Deutschen begangene Verbrechen des Nationalsozialismus um Vergebung zu bitten und für das heutige Zusammenleben der Menschen Verantwortung zu übernehmen. Dieses Anliegen wurde in Prag von Artur Radvansky gefördert, der dort als Verwaltungsleiter des Neuen Jüdischen Friedhofs tätig war. Artur Radvansky kam 17-jährig als politischer Häftling in das KZ Buchenwald. Sein Weg führte ihn über Ravensbrück und Sachsenhausen nach Auschwitz und zuletzt noch nach Mauthausen und Ebensee. Sechs Jahre träumte er von der Befreiung und von der Rückkehr nach Hause. Als der erste amerikanische Panzerwagen ins befreite KZ Ebensee rollte, wusste Artur Radvansky, dass es für ihn kein zu Hause mehr gab. Sein Vater war im KZ Buchenwald in seinen Armen an Hunger gestorben. Und nach dem, was er in Auschwitz gesehen hatte, ahnte er, dass auch seine Mutter und seine jüngeren Brüder ermordet worden waren. Er stand da, ganz allein, mit leeren Händen, nur im Häftlingsanzug, 23 Jahre alt und musste wieder anfangen zu leben. Er hatte viele Fragen und eine davon war, ob er den Tätern verzeihen könnte. Vergessen könne er nicht, war seine Antwort, aber wenn er sich überzeugen könnte, dass ein Täter bereut, was er getan hat, dann könnte er ihm die Hand reichen. (…) Artur Radvansky hat uns wie Erna de Vries, wie Ruth Foster-Heilbronn und wie Bernhard Grünberg vorgelebt, wie Frieden geht: durch Versöhnung.

Im öffentlichen Diskurs wurde in den letzten Wochen und Monaten im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Ukraine wiederholt auf die Verteidigung unserer Werte hingewiesen. Freiheit und Demokratie als Garanten für den Frieden. Wir dürfen uns allerdings nicht nur als freie demokratische Gesellschaft bezeichnen, wir müssen es dann auch sein. Freiheit ist nicht etwas was man besitzt, sondern ein unabgeschlossenes Projekt. Demokratie ist keine statische Gewissheit, sondern eine dynamische Übung im Umgang mit Ungewissheiten und Kritik. Eine freie demokratische Gesellschaft ist etwas, was wir immer wieder lernen und einüben müssen, im gemeinsamen Sprechen und Handeln. Wir müssen es einüben im wechselseitigen Respekt vor der Vielfalt der Zugehörigkeiten und den individuellen Einzigartigkeiten.

Und nicht zuletzt müssen wir es einüben im gegenseitigen Zugestehen von Schwächen und im Verzeihen. Das ist mühsam und es wird dabei immer wieder zu Konflikten zwischen den verschiedenen Überzeugungen und Handlungsweisen kommen. Es ist schwer, die jeweiligen Bezüge und Orientierungen in eine gerechte Balance zu bringen. Doch es ist möglich. Dazu braucht es Haltung, Mut und die Bereitschaft, die Blickrichtung zu ändern um einen Perspektivwechsel zu ermöglichen.

Frieden ist möglich! Und so rufe ich Ihnen zu: „Gehen wir hin und bringen wir den Frieden“. 

Die „Wiedergutmachung“ -Erstes Lehrhausgespräch nach Corona

17 Freitag Feb 2023

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Simon Göhler freute sich darüber, dass nach langer Pause wieder ein „Lehrhausgespräch“ stattfinden konnte. Im Gedenkort Jüdische Schule begrüßte der Forums- Vorsitzende zahlreiche TeilnehmerInnen und den Referenten. Manfred Schmitz-Berg ist Autor des Buches „Wieder gut gemacht?“. Die zweite Auflage seiner Geschichte der „Wiedergutmachung“ wurde vom Forum Juden-Christen herausgegeben. Hintergrund war nicht zuletzt, dass Bernhard Grünberg, 2021 verstorbener Ehrenbürger von Lingen, sich immer wieder sehr kritisch gegenüber der „Entschädigung“, die Naziopfern unter dem auch von Schmitz-Berg problematisiertem Begriff „Wiedergutmachung“ zugestanden wurde. Grünberg: „Was konnte man wiedergutmachen? Absolutely nothing! Eine schlechte Bezeichnung!“

Zum Buch: Manfred Schmitz-Berg: Wieder gut gemacht? Die Geschichte der Wiedergutmachung seit 1945. Düsseldorf 2022, Zweite, aktualisierte und erweiterte Auflage. Herausgeber: Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V., 15,00 €

Schmitz – Berg umriss in der Jüdischen Schule die politische Situation, in der Bundeskanzler Adenauer und der israelische Ministerpräsident Ben Gurion gegen erhebliche Widerstände in beiden Ländern 1952 das „Luxemburger Abkommen“ schlossen, in dem die Bundesrepublik Deutschland ihre Verpflichtung zur Entschädigung der überlebenden Naziopfer anerkannte.

Wie „Wiedergutmachung“ mehr oder weniger gelang, stellte der Referent an Einzelschicksalen vor. Dabei wurde die Verfolgung von Juden, von Sinti und Roma deutlich. Die Diskriminierung endete 1945 nicht. Insbesondere Sinti und Roma, noch heute Ausgrenzungen ausgesetzt, aber auch zurückgekehrte Juden wurden nicht mit offenen Armen aufgenommen. Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrates der Sinti und Roma, steuerte ein Geleitwort zum Buch bei. Rose weist auf den besonderen Skandal hin, dass die Entschädigungsforderungen von Sinti und Roma vom gleichen Beamten bearbeitet wurden, der während des Naziterrors für die Deportation der „Zigeuner“ zuständig gewesen war. Für Lingen ist an den Umgang der Behörden mit dem Überlebenden Gustav Hanauer und seiner Tochter Helga zu erinnern.

Das Schicksal eines Berufskollegen von Schmitz-Berg beeindruckte die Lehrhausgemeinde besonders. Dr. Hugo Stern, 1889 geboren, leistete im 1. Weltkrieg – wie so viele jüdische Deutsche – Kriegsdienst und wurde verletzt. Er wurde Landgerichtsrat in Essen. Von den Nazis 1933 entlassen, floh er in die USA, wo er als Parkwächter arbeitete.

Die Richterschaft in Deutschland war nazibelastet. Um wenigstens einige unbelastete Richter einstellen zu können, wurde geflohenen Juristen die Rückkehr angeboten. So auch Hugo Stern. Seine Dienstzeit bis 1933 wurde nicht anerkannt. Eine Beförderung wurde abgelehnt, weil er 17 Jahre lang nicht in seinem Beruf gearbeitet habe.

Diskussionsbedarf: der Forums- Ehrenvorsitzende Dr. Heribert Lange im Gespräch mit Verleger Georg Aehiling

“Wieder gut gemacht?“ Am Ende des mit viel Beifall bedachten Vortrages wurde in der Diskussion das Fragezeichen betont. Wie Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in ihrem Geleitwort zum vorgestellten Buch zur deutschen Motivation zur Entschädigung von Nazi-Opfern schrieb, es gelte auch, „sich selbst wieder gut zu machen“.

Simon Göhler dankte im Namen der Lehrhausgemeinde dem Autor Manfred Schmitz-Berg (links) und seinem Verleger Georg Aehling mit einem Präsentkorb. Fotos: fwp

s.a. den Bericht von Carsten van Bevern in der Lingener Tagespost v. 08.03.2023

http://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/lingener-forum-gibt-buch-zur-wiedergutmachung-nach-1945-heraus-44287142

Kempowski-Saga Teil 2- Kultureller Beitrag des Forums zum Schoah-Gedenktag

28 Samstag Jan 2023

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„WE REMEMBER“

Für das Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V. sprach der Stellvertretende Vorsitzende Dr. Walter Höltermann im Lingener Theater zum Schoah-Gedenktag. Die Rede im Wortlaut:

„Mein Name ist Walter Höltermann und ich bin stellvertretender Vorsitzender des „Forums Juden-Christen im Altkreis Lingen“. Das gleich aufgeführte Theaterstück „Die Kempowski-Saga Teil 2“ ist der kulturelle Beitrag des Forums zu dem heutigen Gedenktag.

An dem heutigen Tag gedenken wir in Deutschland und in aller Welt der Opfer des Nationalsozialismus: Juden, Sinti und Roma, psychisch Kranke und geistig Beeinträchtigte, sexuelle Minderheiten, Zeugen Jehovas sowie aus politischen oder religiösen Gründen Widerständige. Wer einem völlig subjektiven Rassebegriff nicht genügte und wer sich in seiner Lebenseinstellung, in seinen religiösen oder politischen Überzeugungen nicht gleichschalten ließ, wurde vernichtet. Holocaust kommt als Begriff aus dem Griechischen und bedeutet „vollständig verbrannt“. Daran soll dieser Tag erinnern. Der World Jewish Congress hat diesen Tag unter das Leitwort „WE REMEMBER“ gestellt.

Anlass für diesen Gedenktag ist die Schoa, der Mord an den europäischen Juden während des 2. Weltkriegs. Nie zuvor hat ein Staat beschlossen eine von ihm bestimmte Menschengruppe einschließlich der Alten, der Frauen, der Kinder und der Säuglinge restlos zu töten. Es war der deutsche Staat, der dieses, wie auch bei den anderen Opfergruppen, mit allen seinen Machtmitteln durchsetzte. Wo immer er und seine Helfershelfer Juden ergreifen konnten, internierte er sie und transportierte sie dann, oft über große Entfernungen, in eigens für die Tötung geschaffene Vernichtungslager. Waren die so Deportierten noch arbeitsfähig, wurde ihre Arbeitskraft vor ihrer Ermordung für die Kriegswirtschaft ausgebeutet. Massenmorde hat es zuvor und auch danach gegeben, aber keine Massenmorde dieser Art.

In Auschwitz-Birkenau wurden über 1 Millionen Juden und darüber hinaus tausende von Sinti und Roma sowie sowjetische Kriegsgefangene ermordet. Insgesamt wurden unter der Verantwortung des deutschen Staates 6 Millionen Juden vernichtet, darunter 850.000 Kinder.

Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Was sie dort vorfanden war für die unfassbar. 65.000 fast verhungerte und lebensbedrohlich erkrankte Gefangene. Auschwitz wurde zum Symbol für den Holocaust und deshalb wird dieser Tag der Befreiung als internationaler Gedenktag begangen.

Doch warum sollten wir uns daran immer wieder erinnern? Können wir nicht endlich diese schreckliche Vergangenheit ruhen lassen? Rolf Winter hat seinem Buch, „Hitler kam aus der Dankwartsgrube“ den Satz vorangestellt: „Vergangenheit die ruht, kann sich wiederholen“. Deshalb müssen wir uns immer wieder vergegenwärtigen, was passieren kann, wenn Hass ungehindert gedeihen darf.

Der Antisemitismus und der mangelnde Respekt gegenüber bestimmten Gruppen in unserer Gesellschaft ist weiter mitten unter uns. Deshalb: Lernen wir aus der Vergangenheit und schützen wir damit die Zukunft. Geben wir den Opfern Würde und engagieren wir uns gegen Ausgrenzung und Diskriminierung jeder Art. Ich wünsche uns dafür Urteilskraft, Mut und Zivilcourage.

Fotos fwp

„WE REMEMBER“ – machen Sie mit!“

We remember-Wir erinnern. Vorstand des Forums nimmt teil

27 Freitag Jan 2023

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An der diesjährigen Kampagne „Weremember“ des World Jewish Congress nimmt das Forum teil. Das Foto zeigt die Vorstandsmitglieder.

Zusammenstellung: Simon Göhler

Infos: https://weremember.worldjewishcongress.org

Hannah Arendt Thema bei SchülerInnen-Besuch. Franziskus-Gymnasium begeht Schoah-Tag

27 Freitag Jan 2023

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Lingen (PM) Bereits eine Tradition: Die 10. Klassen des Lingener Franziskusgymnasiums besuchten zum Schoah-Gedenktag – dem Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee – das Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V. und reinigten Stolpersteine. Wegen der bevorstehenden Zeugnisausgabe fanden die Veranstaltungen diesmal am Vortag statt.

Zwei Gruppen unter Leitung von Günter Schröder und Dieter Schulte ließen sich von Georg Wichmann und Dr. Walter Höltermann auf dem Jüdischen Friedhof in Lingen über jüdische Beerdigungstraditionen informieren. Anders als christliche Gräber werden Jüdische Gräber niemals aufgelassen. Auch ist außer den Grabmalen kein Grabschmuck üblich, stattdessen werden in Erinnerung an Gräber, die zum Schutz gegen Tiere in der Wüste mit Steinen geschützt wurden, Steine auf Grabsteine gelegt.

Die Klasse 10a des Franziskusgymnasium mit Lehrer Günter Schröder (links) lauscht den Ausführungen des Stellvertretenden Forums-Vorsitzenden Dr. Walter Höltermann (rechts) beim Besuch des Jüdischen Friedhofs in Lingen. Foto: fwp

Zwei Klassen reinigten zur gleichen Zeit bei wenig freundlichen Wetterbedingungen Stolpersteine. Dabei wurden Informationen aus der Stolperstein-Broschüre zitiert, die Anne Scherger und andere für das Forum und die Stadt Lingen (Ems) erstellten und die in 4. Auflage vorliegt.

Im Anschluss an Friedhofs-Besuch und Stolperstein-Reinigung trafen sich alle Klassen am Gedenkort Jüdische Schule. 

Der Lingener Künstler Peter Lütje schuf die Bronze-Büste von Hannah Arendt, die neben dem Eingangstor zum Gedenkort Jüdische Schule steht. Lütje berichtete den Schülerinnen von der „Banalität des Bösen“. Diesen Begriff prägte Hannah Arendt in ihrer Reportage „Eichmann in Jerusalem“. Adolf Eichmann, Cheforganisator der Schoah, wurde in Jerusalem zum Tode verurteilt. Den Tipp zu seiner Ergreifung in Argentinien hatte der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer gegeben.

Peter Lütje berichtete den Schülerinnen von der “Banalität des Bösen”. Foto: fwp

Arendt war erschüttert über Eichmanns bürokratischen Charakter- ein banaler böser Mensch. Lütje rief die Schüler dazu auf, sich ihres eigenen Gewissens zu bedienen und anders als Eichmann niemals einem „Führer“ zu folgen. 

Peter Lütje neben seinem Kunstwerk. Foto: fwp

Angela Prenger und Friedhelm Wolski-Prenger stellten den Gruppen den Synagogenstein (zur Erinnerung an die zerstörte Synagoge) und den Familienstein (zur Erinnerung an die verfolgten und ermordeten jüdischen Familen aus Lingen vor.

Bein einem Abschlusstreffen aller Schüler, Lehrer und Vortragenden auf dem Synagogenplatz- dem Vorplatz des Gedenkortes – dankte Angela Prenger, Stellvertretende Vorsitzende des Forums, dem Franzsikusgymnasium für das Interesse an jüdischem Leben in Lingen.

Auf dem Synagogenplatz: die Vortragenden des Forums mit den begleitenden Lehrkräften. v.l.n.r.: Dr. Friedhelm Wolski-Prenger, Angela Prenger, Anna Reißwich (Lehrerin und Mitglied des Forums), Peter Lütje, Dieter Schulte, Günter Schröder, Thomas Küpker. Nicht im Bild: Walter Höltermann und  Georg Wichmann. Foto: Jule Altendeitering, Schülerin des  Franziskusgymnasiums

 

Schoah-Gedenktag 2023 – Die Kempowski-Saga: Tadellöser & Wolff

24 Dienstag Jan 2023

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Theater an der Wilhelmshöhe, Willy-Brandt-Ring 44, 49808 Lingen (Ems)

 Freitag, 27 Januar 2023, 20:00 – 22:00 Uhr

Im Roman Tadellöser & Wolff verarbeitet Kempowski Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend während der Jahre 1938 bis 1945. „Tadellöser & Wolff“ sagte Walter Kempowskis Vater dann, wenn er etwas gut fand, ebenso wie er bei verdrießlichen Anlässen „Miesnitzdörfer & Jenssen“ sagte. Und als „Miesnitzdörfer“ lässt sich in der Zeit von 1938 bis 1945 wahrhaftig vieles bezeichnen. Eine Zeit lang geht es den Kempowskis gut in diesen ereignisreichen Jahren – bis ihre gemütliche Gedankenlosigkeit von der gesellschafts-politischen Katastrophe eingeholt wird. Exemplarisch beschreibt Kempowski den Niedergang des deutschen Bürgertums anhand seiner eigenen Familiengeschicht

 

„Ich hatte eine Gänsehaut.“ Gesamtschule Emsland besuchte den Gedenkort Jüdische Schule

24 Dienstag Jan 2023

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Im Vorfeld des Schoah-Gedenktages am 27. Januar 2023 besuchten vier 9. Klassen der Gesamtschule Emsland am Montag, dem 23. Januar und am Dienstag, dem 24. Januar den Lern- und Gedenkort Jüdische Schule an der Jakob-Wolff-Straße in Lingen (Ems). Dort erhielten die Schülerinnen und Schüler eine Einführung in die Lingener Stadtgeschichte und das Leben des verstorbenen Ehrenbürgers der Stadt Lingen (Ems), Bernhard Grünberg.

Nach einer Begrüßung und Vorstellung des Lern- und Gedenkortes Jüdische Schule informierten der Vorsitzende Simon Göhler und der Stellvertretende. Vorsitzende Dr. Walter Höltermann die Schulklassen über das jüdische Leben in Lingen Anfang des 19. Jahrhunderts und über den Brand der Synagoge in der Reichspogromnacht am 9. November 1938. Anhand des Gedenksteins und von Bildern zeigten Sie den Standort der damaligen Synagoge, die das Zentrum des jüdischen Lebens in Lingen (Ems) bildete.

Foto: Simon Göhler

Anschließend stellte die Stellvertretende Vorsitzende Angela Prenger den Schulklassen Bräuche und Rituale des jüdischen Alltags vor. Anschließend erzählte Prenger das Leben des Lingener Ehrenbürgers Bernhard Grünberg, der die Schoah überlebte. Ausführlich ging sie auf Grünbergs Kindheit in Lingen (Ems) ein, wo er als Schüler den Verfolgungen der Hitlerjugend ausgesetzt war. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren anhand von Beispielen, wie jüdische Menschen systematisch ausgegrenzt wurden. Interessiert fragten die Schülerinnen und Schüler, wie Bernhard Grünberg die Zeit überlebt habe. Das war dank der „Kindertransporte“ möglich. Angela Prenger schilderte die lange Reise von Bernhard Grünberg über Berlin, Lingen, Bentheim und die Niederlande nach England. So konnte er dem Naziterror entkommen und überleben. Seine Eltern und seine Schwester wurden ermordet.

Foto: Walter Höltermann

Die Stille während des Vortrags und die Aussage eines Schülers: „Ich bekam bei den Schilderungen eine Gänsehaut“ verdeutlichten die tiefe Anteilnahme an dem Geschehenen. Die SchülerInnen verließen mit den Gedenkort mit dem Vorsatz, gut aufeinander aufzupassen und Ausgrenzung sowie allen Formen des Mobbings entschieden entgegen zu treten.”

Johannesschule Meppen besucht Jüdische Schule Lingen

20 Dienstag Dez 2022

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Die Klasse 6c der Meppener Johannesschule mit Lehrerin Maria Mönch- Tegeder (2.v.r) und den Referenten.

Die Johannesschule Meppen, eine Oberschule in Trägerschaft der Schulstiftung des Bistums Osnabrück, hat sich die Bekämpfung des Antisemitismus auf die Fahne geschrieben. Ein Element dabei war ein Besuch von drei 6.Klassen im Gedenkort Jüdische Schule in Lingen am 20.12.22. Informationen erhielten die interessierten Schülerinnen und Schüler von den beiden Stellvertretenden Vorsitzenden des Forums Juden-Christen Altkreis Lingen.
Dr. Walter Höltermann stellte den Verein und seine Zielsetzungen ebenso vor wie die Geschichte der zerstörten Synagoge und die Rettung des Schulgebäudes.

v.l.Angela Prenger, Dr. Walter Höltermann, Maria Mönch-Tegeder (Johannesschule Meppen)

Die Verfolgungsgeschichte der Lingener Juden stellte Angela Prenger am Beispiel von Bernhard Grünberg seligen Angedenkens (1923-2021) vor. Gebannt verfolgten die etwa 12-13 jährigen Schülerinnen und Schüler, wie der damals gleichaltrige Bernhard gemobbt, verprügelt und ausgegrenzt wurde.
Bernhards Großvater, Bernhard Valk, war ein strenggläubiger Jude. Angela Prenger vermittelte mit dessen Tallit und Tefillin die jüdische Gebetsrituale. Bernhard Grünberg hatte diese Kultgegenstände dem Gedenkort überlassen.

Erklärt Tallit und Tefellin: Angela Prenger

Abschließend erklärte Walter Höltermann den drei nacheinander eintreffenden Gruppen den Familiengedenkstein und den Gedenkstein, der an die zerstörte Synagoge erinnert.

Wie immer erhielten die TeilnehmerInnen zum Abschluss ein kleines Kunstwerk, einen Schalomstein von Josef Mudde van Duren.

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