Forum Judentum Christentum

Aktuelles

Georgianer-Politikkurs in der Jüdischen Schule

08 Freitag Jul 2022

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v. li.: Angela Prenger, Christina Schwiertz, Cara Löffler, Kira Gaida, Romina Mohaupt, Alia Maria Krämer, Bjarne Hüter, Annabell Struck, Niclas Roling, Friedhelm Wolski-Prenger. Foto:  Finn Pfleging

Einen ganzen Vormittag verbrachten Schülerinnen und Schüler eines Politikkurses des Gymnasiums Georgianum (Lingen) in der Jüdischen Schule, an den Synagogen-und Familiengedenksteinen und auf dem Synagogenplatz. Im Gespräch mit Angela Prenger und Friedhelm Wolski-Prenger informierten sich die Zwölftklässler, begleitet von ihren Lehrerinnen Christina Schwiertz und Annabell Struck, über die Rettung des Gedenkortes. Wie durch die zornigen Leserbriefe von Helga Hanauer das Schweigen über die jüdische Gemeinde in Lingen durchbrochen wurde und wie die Shoa- Überlebende Ruth Foster eine Erinnerung an die jüdischen Familien durchsetzte, traf auf das große Interesse der Gruppe. Ein Video von Anne Gansfort über die Shoa-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem beeindruckte die Teilnehmenden. Der Film “…und ewig währet euer Name” ist abrufbar unter:

https://youtu.be/9GIv_s-NK10 

Besondere Gäste in der Jüdischen Schule

30 Donnerstag Jun 2022

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Begleitet von Gaby Görken (li), Sandra Göwert (mi) und Anne Egbers (re) die SchülerInnen mit Angela Prenger. Nicht im Bild: Organisator Mario Kösters

Zwei Klassen der Jakob-Muth-Schule, der Tagesbildungsstätte des St.-Vitus-Werkes Meppen, besuchten am 30. Juni den Gedenkort Jüdische Schule in Lingen. Adressatenbezogen stellte Angela Prenger vom Forum Juden-Christen das Thema „Judentum begreifen“ vor. Mit Klangschale zur Konzentration und Egli-Figuren zur Anschauung erzählte die pensionierte Grundschullehrerin die Ursprungsgeschichte des jüdischen Festes Purim. In Erinnerung an die Rettung vor der Vernichtung der Juden im persischen Königreich vor der Verfolgung durch den Minister Haman dank des klugen Einsatzes von Königin Esther wird Purim als Verkleidungsfest für Kinder gefeiert.

Egli-Figuren, ausgeliehen bei der Religionspädagogischen Arbeitsstelle des Bistums Osnabrück, verdeutlichten die Geschichte von Purim

Im Anschluss durften sich die SchülerInnen und ihre BetreuerInnen auf dem Synagogenplatz mit frisch gebackenen Schabbatbrot stärken. Alle BesucherInnen wählten zum Abschied einen von Josef Möddel gemalten Schalomstein.

 

Vorstand tagte im Jüdischen Bethaus Freren/ Sanierungsbedarf

29 Mittwoch Jun 2022

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Freren. Unter Leitung des neuen Vorsitzenden Simon Göhler fand die jüngste Vorstandssitzung des Forums am 27. Juni im Jüdischen Bethaus in Freren statt. Forumsmitglied Lothar Kuhrts, Initiator der Geschichtswerkstatt Samuel Manne, informierte die Vorstandsmitglieder zuvor über die jüdische Geschichte Frerens. Das Schicksal von Samuel, des als Kleinkind von den Nazis ermordeten Sohnes des Ehepaars Erika und Martin Manne, deren Wohnhaus das Bethaus gewesen war, erschütterte die Vorstandsmitglieder.

Erika Manne mit Samuel. Foto: Geschichtswerkstatt Samuel Manne

Kuhrts erinnerte an die Rettung des Bethauses der Synagogengemeinde, zu der auch Lengerich, Thuine und Fürstenau gehört hatten. Kuhrts war führend an der Rettungsaktion beteiligt .

Der Bilderzyklus „Bündel des Lebens“ von Libeth Cusco im Bethaus fand großes Interesse bei den ZuhörerInnen.

Lothar Kuhrts informiert über das Kunstwerk “Bündel des Lebens” der Ferener Künstlerin Libeth Cusco. Foto: fwp

Weiter stand eine Besichtigung der Einliegerwohnung im Bethaus auf dem Programm. Frisch renoviert, wartet die Wohnung im Herzen Frerens auf glückliche neue Bewohner.

Als nächste Renovierungsarbeit steht die Reparatur der schadhaften Giebelabdeckung des Bethauses an.

Sanierungsbedarf: Dachabdeckung. Foto: SG

In der Vorstandssitzung ging es um Planungen künftiger Veranstaltungen und um ein Buchprojekt zum 40. Jahrestag der Gründung des Arbeitskreises Judentum-Christentum, aus dem das Forum hervorging.

Nach der Vorstandssitzung vor dem Jüdischen Bethaus: Peter Lütje, Walter Höltermann, Mechthild Pölking-Oeßelmann, Angela Prenger, Claudia Meinert, Simon Göhler,Christian Lange, Georg Wichmann, Godehard Ritz. (v.l.nr.) Foto: fwp

DER ZEIT ENTRISSEN – Musikalisch begleitete Lesung bei der “Langen Nacht der Kirchen” Lingen

27 Montag Jun 2022

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Der Zeit entrissen – Lesung aus Briefen jüdischer Menschen. So war der Beitrag des Forums zur „Langen Nacht der Kirchen“ überschrieben. Das Ereignis konnte nach langer Coronapause am 25.06.2022 wieder stattfinden.

Trotz vieler zeitgleicher Veranstaltungen war der Vorsitzende Simon Göhler zufrieden mit der Zahl der von ihm begrüßten Teilnehmenden. Sie erlebten die Rezitation eines Briefes von Edith Stein, die Papst Pius XI bereits im April 1933 vor der Nazidiktatur gewarnt und vergeblich ein Wort zur Verteidigung der Juden angemahnt hatte, vorgetragen von Angela Prenger und Friedhelm Wolski-Prenger. Es folgten Briefe von Helga Hanauer und Bernhard Grünberg.

Felix Hammer begleitete die Rezitationen von Angela Prenger und Frriedhelm Wolski-Prenger. Foto: Simon Göhler

Ergriffen waren die ZuhörerInnen nicht nur von den Briefen, sondern besonders durch das Geigenspiel von Felix Hammer. Der Lingener Virtuose hatte einfühlsam Stücke ausgesucht, durch die die Dramatik der Texte hervorgehoben wurde.

Lingener Kulturausschuss sollte Umbenennung der „Bernd-Rosemeyer-Straße“ zu „Fredy-Markreich-Straße“ empfehlen

20 Montag Jun 2022

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Auf der Tagesordnung der bevorstehenden Sitzung des Kulturausschusses der Stadt Lingen (Ems) findet sich der Punkt „Umbenennung der Straße Bernd Rosemeyer“. Der Vorsitzende des Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V., Simon Göhler, erklärt dazu: „Seit langem tritt das Forum für eine Umbenennung dieser Straße ein. Diese Benennung durch die Nazis 1938 ist eine Ehrung, die dem SS- Hauptsturmführer Rosemeyer als Propagandisten des NS-Regimes in der Demokratie nicht zusteht.“

Göhler verweist auf einen Vorstandsbeschluss, demzufolge der in der Erinnerungs- und Antirassismusarbeit tätige Verein für die Umbenennung der „Bernd-Rosemeyer-Straße“ in „Fredy-Markreich-Straße“ eintritt. Damit solle anstelle der Ehrung eines Täter-Repräsentanten ein Vertreter der Opfer des Naziterrors geehrt wer­den.

Das Forum wird sich Göhler zufolge im Vorfeld der entscheidenden Ratssitzung weiter für die Abkehr der Ehrung für einen SS-Offizier einsetzen.

Forum Juden-Christen trauert um Erika Ahlers

31 Dienstag Mai 2022

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Bis zum 30. April währte das Leben unseres langjährigen Mitglieds Erika Ahlers auf dieser Welt. Dann starb sie – inzwischen 92 Jahre alt. Ihr Tod erfüllt uns mit Trauer.

Selbst Pfarrerstochter, hatte Erika Ahlers als Diakonin Beruf und Lebensaufgabe in der evangelischen Gemeindearbeit und Seelsorge gefunden. Zusammen mit Pastor Dreger von der Lingener Kreuzkirchengemeinde war sie schon bald auch bei den ersten Aktivitäten des damaligen Arbeitskreises Judentum-Christentum in den 1980-er Jahren dabei und sodann auch als aktives Mitglied des Forum Juden-Christen und bei Pax Christi.

Sie engagierte sich in den 80-er Jahren in der Friedensbewegung. Erika Ahlers initiierte bereits 1983 das halbstündige Friedensgebet an jedem Mittwochvormittag. Ein Protokollheft mit Namen, Liedern und Texten weist Themen für annähernd 2000  Friedensgebete aus. Erika Ahlers sorgte über vier Jahrzehnte stets  für ein wechselndes Team zur Vorbereitung und Durchführung des Gebetes.

Unsere Erinnerungsarbeit unterstützte sie aus Überzeugung. Denn sie kannte den Schrecken des Nationalsozialismus mit seiner teuflischen, menschenverachtenden und mörderischen Ideologie aus eigener Anschauung, und was sie über die Shoah bis dahin noch nicht wusste, erfuhr sie bei ihren nimmermüden Besuchen der Schreckensstätten und Todesfabriken der Nazis, und sie war, so wie wir alle, in den vergangenen Jahren tief betroffen über das Wiedererstarken von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.

Aus den Lehrhausgesprächen des Forum in der Jüdischen Schule war sie seit deren Start im Jahr 2003 nicht wegzudenken.

Erika Ahlers war ein Mensch, der überzeugt war, von dem was man sagt und von dem, was man tut. Sie war von unerschütterlicher Beharrlichkeit, immer aber auch von vorbildlicher Geduld. Vor allem aber war sie ein Mensch von unüberwindlicher Güte.

So groß der Verlust auch ist, den ihr Tod für uns bedeutet, so gewiss wird die Erinnerung an sie in unseren Köpfen und in unseren Herzen weiterleben. Sie war für uns alle in ihrer fürsorglichen Weise eine Leuchte des Alters.

Nachtrag aus Anlass einer Überraschung: Für ihre jahrelange Verbundenheit zum Arbeitskreis Judentum-Christentum und zum Verein Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V. möchten wir uns bei Erika Ahlers sehr herzlich bedanken!

Erika Ahlers hinterließ dem Forum wertvolle Bücher. Foto: Simon Göhler

Umso mehr freut es uns, dass Erika Ahlers uns einen Teil Ihrer Bücher vermacht hat. Für diese Bücherspende wollen wir ganz herzlich „DANKE“ sagen. Diese Bücher über jüdische Religion, jüdische Kultur und zur Schoa werden wir erhalten und Interessierten zur Verfügung stellen.

Simon Göhler, Vorsitzender Forum Juden-Christen

 

„Interreligiöses Lernen“ – Studienseminar Katholische Religion besucht Jüdische Schule

19 Donnerstag Mai 2022

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Erstmals nach langer Corona-Pause trafen sich angehende Lehrerinnen für das Fach Katholische Religion des Studienseminars Nordhorn mit Fachseminarleiterin Rita Albers. Im Gedenkort Jüdische Schule Lingen an der Jakob- Wolff- Straße referierte Sonja Nimz (Haselünne) über das Thema „Interreligiöses Lernen“. Als ein Praxisbeispiel stellte Nimz die Drei-Religionen-Schule in Osnabrück vor, in der christliche, muslimische und jüdische Schülerinnen und Schüler gemeinsam lernen.

Sonja Nimz referiert über Interreligiöses Lernen. Fotos: fwp

Bei der technischen Vorbereitung unterstützte der Vorsitzende des Forum Juden-Christen, Simon Göhler, die Referentin, die sich akribisch auf ihren Vortrag vorbereitet hatte und sich dazu mehrmals mit Vorstandsmitgliedern des Forums traf.

Schalom- Steine von Josef Möddel

Während einer Pause erhielten die 15 Teilnehmerinnen aus der Hand der Stellvertretenden Vorsitzenden des Forums, Angela Prenger, je einen „Schalom-Stein“. Josef Möddel, Gründungsvorsitzender des Arbeitskreises Judentum-Christentum, aus dem das Forum hervorging, bemalt jeden Tag einen solchen Stein für Besucher des Lernortes.

Freuen sich über ihren Schalom-Stein: Maira Brinkhaus (Haselünne), Maren Pielage (Papenburg) und Madlen Schwering (Meppen), v.l.n.r.

Prenger informierte im Anschluss die Seminaristinnen über zwei Frauen, die für die emsländische Erinnerungskultur sehr wichtig waren. Helga Hanauer hatte 1975 das Verschweigen jüdischen Lebens in Lingen scharf kritisiert und damit den Mantel des Vergessens fortgeweht. Ruth Foster, geb. Heilbronn, legte den Grundstein für die Wiederkehr von Überlebenden der Schoah und deren Nachfahren nach Lingen.

Friedhelm Wolski- Prenger vom Forum-Vorstand stellte den Verein vor und berichtete über die Geschichte der Jüdischen Schule.

Nach einem Spaziergang zum Jüdischen Friedhof traf sich die Gruppe mit Georg Wichmann. Das Vorstandsmitglied des Forums führte sachkundig über die Begräbnisstätte. Unter anderem berichtete Wichmann über das Schicksal des letzten Vorstehers der Lingener Synagogengemeinde, Jakob Wolff. Nach KZ-Haft 1938 verstarb Wollf 1941. Er musste heimlich begraben werden. Der Gedenkstein für ihn und seine von den Nazis ermordete Ehefrau Emma wurde im Jahr 1996 durch den Arbeitskreis Judentum-Christentum errichtet.

Georg Wichmann informiert über das Schicksal von Jakob und Emma Wolff.

 

Pfadfinder in der Jüdischen Schule- Vortrag von Heribert Lange

09 Montag Mai 2022

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Unter Führung von Klaus Erdbrink kamen  Mitglieder des Stammes „Eberhard von Danckelmann“ des evangelischen Verbandes christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) aus Lingen mit einer Reihe jugendlicher und jung gebliebener Besucher zu Besuch zum Gedenkort Jüdische Schule. Die Pfadfinder hatten zuvor an den 49 Stolpersteinen in Lingen der ermordeten jüdischen Nazi-Opfer gedacht und weiße Rosen zu ihrer Ehre niedergelegt. 

Die Jugendlichen waren bestens informiert über den Nazi-Terror. Dennoch folgten sie mehr als eine Stunde mit sichtbarem und angespanntem Interesse  dem Vortrag des Ehrenvorsitzenden des Forums, Dr. Heribert Lange, über die Geschichte der Juden in Lingen und die in den 70-er und 80-er Jahren begonnene  Aufarbeitung jüdischen Lebens im Emsland und die Verbrechen der Nazis. Die Gruppe bedankte sich beim Forum für die Erinnerungsarbeit.

Dr. Heribert Lange mit den Pfadfindern am Synagogen-Gedenkstein vor der Jüdischen Schule Foto: Rainer Kempe (VCP) 

 

„Judentum begreifen“ in der Jüdischen Schule/ Georgianum Lingen zu Gast beim Forum

05 Donnerstag Mai 2022

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Im Rahmen des Projektes „Judentum begreifen“ des Forum Juden-Christen besuchten 75 Schülerinnen und Schüler von 5. und 6. Klassen des Gymnasiums Georgianum in drei „Schichten“ den Gedenkort Jüdische Schule in Lingen. Dass Präsenzveranstaltungen nach langer Corona – Pause wieder möglich sind, freute Angela Prenger. Die neugewählte Stellvertretende Vorsitzende des Forums vertritt den Arbeitsbereich. Prenger: „Das von Johannes Wiemker und Inessa Goldman entwickelte Projekt will die jüdische Religion besonders jungen Menschen erfahrbar machen.“ Zu den Zielen des Projektes gehöre auch, Vorurteilen entgegenzuwirken. „In der Begegnung können wir Fremdheit überwinden, dann entfalten antisemitische Hetzparolen keine Wirkung!“

Die Klasse 5b des Georgianums. Rechts neben Shimon Motsa Lehrerin Anne Edeler, links Angela Prenger, links im Hintergrund Dr. Walter Höltermann. Foto: fwp

Daher freuten sich Angela Prenger und der ebenfalls anwesende weitere Stellvertretende Vorsitzende des Forums, Dr. Walter Höltermann, über das große Interesse der Elf- und Zwölfjährigen. Referent Shimon Motsa, Projektkoordinator des Osnabrücker Vereins „Judentum begreifen e.V.“ und Assistent des Rabbiners der jüdischen Gemeinde Osnabrück, konnte sich kaum der vielen Nachfragen erwehren. Zu vielen der von Motsa vorgestellten Gegenstände wollten die bestens vorbereiteten Zuhörer mehr wissen. So wollten sie mehr von der Toralesung hören. Motsa erklärte die Schwierigkeiten der hebräischen Schrift, die ohne Vokale auskomme.

Mats Nyhof ließ sich als jüdischer Beter einkleiden. Foto: Stefan Roters

 

Auch vom Blasen des Schofar konnten die Gymnasiasten nicht genug bekommen. Grundsätzlich wird für das Schofar ein Widderhorn benutzt. Das von Motsa benutzte Instrument stammt von einer Antilope.

Kann nicht jeder: Shimon Motsa bläst zum Erstaunen der Schülerinnen und Schüler das Schofar. Foto: fwp

„Darf ein Jude in einer Kirche beten?“ lautete eine Frage. Shimon Motsa verneinte und begründete dies mit dem jüdischen Bilderverbot. „Wir glauben an den einen Gott, dessen Namen auszusprechen wir möglichst vermeiden, auch bilden wir ihn nicht ab. In Kirchen aber gibt es in Kirchenfenstern und Altarbildern oft Darstellungen von Gott.“

Besonders Mädchen fanden interessant, was Motsa über die Rolle der jüdischen Frau ausführte. „Sie stehen über den Männern. Mädchen sind bereits mit zwölf Jahren religiös volljährig, Jungen erst mit 13.“ Das liege daran, dass die Mädchen reifer seien. Jude sei nur, wer von einer jüdischen Mutter geboren worden sei oder in einem langwierigen Prozess zum jüdischen Glauben übertrete.

Zufrieden zeigten sich auch die Lehrpersonen. So äußerte Julia Kurnei: „Eine solche Präsentation durch einen jüdischen Menschen kann eine viel intensivere Wirkung haben als das Aufschlagen des Religionsbuches.“ Auch Anne Edeler kam dieses Angebot sehr gelegen. „Kurz vor den Sommerferien wollen wir am Georgianum Projekttage zum Jüdischen Leben und die Verfolgung der Juden durch die Nazis durchführen.“  

Marion Langeborg dankte  „Angela Prenger und dem Referenten Shimon Motsa ganz herzlich. Ich würde mich freuen, wenn sich in Zukunft weitere Begegnungen möglich machen ließen.“

Auf dem Synagogenplatz vor der Jüdischen Schule durfte sich jeder Gast des Forums einen „Shalomstein“ aussuchen, den der Mitbegründer und langjährige spiritus rector des Arbeitskreises Judentum- Christentum – aus dem das Forum hervorging – ,Josef Möddel, für sie bemalt hatte.

Shalom-Steine“ bemalt der Mitbegründer des Arbeitskreises Judentum-Christentum, Josef Möddel- jeden Tag einen. Die Schülerinnen und Schüler bekamen jeweils eine Stein zur Erinnerung. Hier freut sich Naia Soblis Guirnales über ihren Stein. Foto: fwp

Angela Prenger, selbst Theologin, verwies abschließend die zumeist christlichen Schüler darauf, dass die jüdische Religion die Wurzel des Christentums und des Islam sei. „Wesentliche Teile der Thora sind das Erste Testament der Christen. Wir verdanken dem Judentum zum Beispiel einen arbeitsfreien Tag in der Woche.“ Das sei auch eine kulturelle Errungenschaft, die es zu erhalten gelte.

Aline Wendland von der Ems-Vechte-Welle interviewte zwei Schüler zu ihren Eindrücken. Das Forum freute sich über das Interesse des regionalen Radiosenders. Foto: fwp

Auch Shimon Motsa wurde von Aline Wendland interviewt. Links Angela Penger, rechts Anne Edeler. Foto: fwp

Der podcast der Ems-Vechte-Welle von Aline Wendland unter 

https://www.emsvechtewelle.de/schuelerinnen-und-schueler-lernen-in-lingen-judentum-kennen/

Simon Göhler neuer Vorsitzender / Vorstand jünger und weiblicher

24 Sonntag Apr 2022

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Der neue Vorstand (v.l.): Bernhardine van Ol­fen, Godehard Ritz, Christian Lange, Simon Göhler, Dr. Walter Höltermann, Angela Prenger, Peter Lütje, Mechthild Pölking-Oeßelmann, Georg Wichmann, Claudia Meinert, Dr. Friedhelm Wolski-Prenger. Foto: Björn Roth

Mit Simon Göhler (33) hat das Forum Juden- Christen den jüngsten Vorsitzenden seit Gründung des Vereins. Bei einer Mitgliederversammlung in der Halle IV wurde Göhler einstimmig gewählt. Der langjährige Kassenwart des Forums trat dem Verein im Jahr 2011 als 22-jähriger Schüler unter der Ägide von Dr. Walter Klöppel bei, der das Forum aus einer tiefen Krise herausgeführt hatte. Am Buch über den jüdischen Friedhof in Lingen (Ems), das Anne Scherger im Auftrag des Forums und des Heimatvereins Lingen im Jahre 2009 verfasste, arbeitete Simon Göhler ebenso mit wie bei der Neuauflage des Heftes über die Lingener Stolpersteine 2019.

Der neue Vorsitzende dankte seinem Vorgänger Gernot Wilke-Ewert sowie dem Stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Walter Höltermann, der die Führung des Forums nach dem Rücktritt von Gernot Wilke-Ewert im September 2021 übernommen hatte, für deren engagierte und erfolgreiche Arbeit.

Zu Beginn bat Versammlungsleiter Walter Höltermann die Anwesenden, sich zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder Eva- Maria Essmann und Bernhard Fritze zu erheben. Frau Essmann habe den Verein nicht nur finanziell sehr gefördert, sondern auch viele Ideen eingebracht. Mit Bernhard Fritze sei einer der letzten Zeitzeugen und guter Freund des Forums verstorben.

Wie Walter Höltermann weiter amtierend sind der Schriftführer Dr. Friedhelm Wolski-Prenger sowie die Beisitzerinnen und Beisitzer Mechthild Pölking-Oeßelmann, Bernhardine van Ol­fen, Godehard Ritz und Georg Wichmann.

Aus gesundheitlichen Gründen kandidierte Michael Fuest nicht mehr als Stellvertretender Vorsitzender. Göhler und Höltermann dankten Fuest für sein langjähriges Engagement. Angela Prenger (Emsbüren) wurde einstimmig als neue Stellvertretende Vorsitzende gewählt. Prenger vertritt in der Nachfolge von Johannes Wiemker den Arbeitsbereich „Judentum begreifen“. Zum Nachfolger von Simon Göhler wurde Christian Lange als neuer Kassenwart gewählt. Weitere Beisitzer wurden Claudia Meinert und Peter Lütje.

Shimon Motsa, Projektkoordinator von “Judentum begreifen e.V.” erklärt die Thora. Foto fwp

Vor Eintritt in die Tagesordnung fand ein inhaltlicher Teil zum Arbeitsbereich „Judentum begreifen“ statt. Meira Motsa, Stellvertretende Vorsitzende des Osnabrücker Vereins „Judentum begreifen e.V.“ und Shimon Motsa, Koordinator des Projekts „Judentum begreifen“, stellten sich persönlich vor und gaben einen Einblick in ihre Projektarbeit und in die jüdische Glaubenswelt.

vl. l. Shimon Motsa, Meira Motsa und Angela Prenger erklären „Judentum begreifen“. Im Hintergrund Simon Göhler. Foto fwp

Vgl. auch den Bericht der LT: https://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/lingen-forum-juden-christen-waehlt-simon-goehler-zum-vorsitzenden-24297497

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