Sögel

Dieser Judenfriedhof ist vermutlich Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden und diente als Ruhestätte für die jüdischen Mitbürger als Sögel und Werlte. Die letzte Beisetzung fand hier 2003 statt. Neben den 65 erhaltenen Grabsteinen gibt es noch zwei Denkmale. Eines ist aus Holz und restaurierungsbedürftig, das andere soll an die jüdischen Opfer des Ersten Weltkrieges erinnern. Alle erhaltenen Grabsteine sind Anfang der 1980er Jahre fotografiert worden, um sie auch für kommenden Generationen zu erhalten. Der Friedhof ist gut 2 000 m² groß. Er liegt im nördlichen Teil der Gemeinde am Weg in Richtung Lorup.

Synagoge Sögel

Die wachsende jüdische Gemeinde in Sögel stellte erstmals 1824 einen Antrag auf Bau einer Synagoge, weil sie aus dem seit der Jahrhundertwende als Betraum genutzten Hundezwinger des Jagdschlosses Clemenswerth heraus wollte. Das gewöhnliche Wohnhaus war für die Gemeinde zu klein geworden. Der Antrag scheiterte bei der Regierung in Osnabrück mit dem Hinweis auf die ausstehende Änderung der Judengesetzgebung im Königreich Hannover. 1837 erwarb die die Gemeinde aus der Konkursmasse von Ludwig Kösters ein Grundstück mit aufstehendem Wohnhaus und Garten am heutigen Pohlkamp. Proteste kamen vom Standesherrlichen Amt und der katholischen Kirche. 1839 wurde der Neubau einer Synagoge genehmigt. Beim Brand des Sudendes in Sögel wurde die im Bau befindliche Synagoge in Mitleidenschaft gezogen, trotzdem schaffte die Gemeinde die Fertigstellung einschließlich eines rituellen Bades, einer Mikwe. 100 Jahre bildete die Synagoge den religiösen und kulturellen Mittelpunkt der jüdischen Gemeinde. Im Laufe der Pogromnacht von 1938 wurde sie aber ebenfalls niedergebrannt. Die Baupläne, aber kein Foto der fertigen Synagoge sind auf uns gekommen, nur eine Aufnahme ihrer Trümmer.

Bild: Judenfriedhof in Sögel