Veranstaltungen- Neues Programm

Programm 3.Quartal 2024 – 2. Quartal 2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Mitglieder des Forums,

herzlich willkommen zu unserem neuen Jahresprogramm für das 2. Halbjahr 2024 und das 1.Halbjahr 2025.

Unsere Lehrhausabende stehen in diesem Jahr besonders im Zeichen der Auseinandersetzung mit dem leider häufig konfrontierten Judenhass, den vielfältigen Ausprägungen des Judentums sowie weiteren Gruppen, die unter der nationalsozialistischen Herrschaft verfolgt und ermordet wurden. Diese Themen sind von großer Bedeutung und Relevanz, nicht nur für das historische Verständnis, sondern auch für unsere heutige Gesellschaft.

Wir möchten mit unseren Veranstaltungen einen Raum für Wissensvermittlung, Austausch und gemeinsames Lernen schaffen. Jeder Abend bietet die Gelegenheit, tiefer in die Geschichte einzutauchen, aktuelle Bezüge herzustellen und sich gegenseitig zu inspirieren.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und Ihre Beiträge und hoffen, dass unser Programm Sie bereichert und zum Nachdenken anregt. Für Anregungen und Ideen ist das Forum immer offen und dankbar.

Lingen (Ems), im August 2024

Simon Göhler

Vorsitzender Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V. 

LEHRHAUSABENDE

Mittwoch, 25. September 2024 im Pfarrzentrum St. Bonifatius, Burgstraße 21,49808 Lingen (Ems), Beginn um 19:30 Uhr. Frag den Rabbi“ – zum Reformjudentum und dem Krieg im Nahen Osten – Vortrag von Dr. Gábor Lengyel, Rabbiner aus Hannover. –Die Juden“ gibt es bekanntlich nur im Wahn von Antisemiten. In Wahrheit unterscheiden sich jüdische Menschen genauso wie alle anderen, so auch in religiöser Hinsicht. Gabor Lengyel, Senior-Rabbiner der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover wird über das liberale Judentum informieren. Darüber hinaus ist er Kenner (und Kritiker) der gegenwärtigen israelischen Regierung. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Mittwoch, 16. Oktober 2024 im Gedenkort Jüdische Schule, Jakob-Wolff-Str., 49808 Lingen (Ems), Beginn um 19:30 Uhr Sozialgeschichte des Hasses auf Juden in „Deutschland“ – Vom frühchristlichen Antijudaismus bis zu Martin Luthers Antisemitismus – Vortrag von Dr. Friedhelm Wolski-Prenger, Soziologe – Es ist nicht zuletzt der Hass gegen jüdische Menschen,der zugleich Hauptinhalt und Werbemittel der Nazis war. In diesem ersten Lehrhausgespräch zur Sozialgeschichte des Judenhasses stellt der Soziologe Friedhelm Wolski-Prenger die Entwicklung des machtpolitisch, sozial und religiös motivierten christlichen Antijudaismus von der frühen Kirche bis zum unbändigen Judenhass von Martin Luther dar. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Mittwoch, 4. Dezember 2024 im Christophorus-Werk, Dr.-Lindgen-Straße 5-7, 49809 Lingen (Ems), Beginn um 19:30 Uhr Von Darwin zur Euthanasie – Der Begriff der Rasse und seine Folgen für Menschen mit einer Behinderung“ – Vortrag von Dr. Walter Höltermann – Die Ermordung von Menschen mit einer Behinderung im NS-Staat war die radikalste Methode, bestimmte Gruppen aus der „Volksgemeinschaft“ auszugrenzen. Dieses war die Weiterentwicklung und Vollendung einer von der Wissenschaft mehr als fünfzig Jahre lang postulierten Ungleichheit der Menschen. Der Vortrag will den Weg von der Vererbungslehre zu deren Verschmelzung mit der rassistischen Doktrin der Ultranationalisten aufzeigen. Anhand ausgewählter Beispiele wird dargestellt, wie die rassisch begründete politische Ideologie konkret in massenhafte Tötungsaktionen umgesetzt wurde. Es soll deutlich werden, welche Auswirkungen die Unterordnung von Sittlichkeit, Politik und Wissenschaft unter eine von pseudoreligiösem Pathos getragenen Auffassung von „Rasse“ hatte.Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Christophorus-Werk statt.

Mittwoch, 15. Januar 2025 im Café Feinsinn im St. Bonifatius-Hospital, Wilhelmstraße 13, 49808 Lingen (Ems), Beginn um 19:30 Uhr – Wat mööt wi hier smachten“ – Hungertod und „Euthanasie“ in der Heil- und Pflegeanstalt Wehnen – Vortrag von Dr. habil. Ingo Harms. Der Medizinhistoriker Ingo Harms (Oldenburg) gehört zu den Initiatoren der Gedenkstätte „Alte Pathologie“ in Wehnen. Schon etwa drei Jahre vor dem Beginn der Aktion T4 begann in Wehnen, heute zu Bad Zwischenahn gehörend, ein „Euthanasie“-Programm. Den geistig behinderten und psychisch kranken Patienten wurde die Nahrung vorenthalten. Ingo Harms stellt die Verbrechen und ihre Aufarbeitung vor. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Ethikkomitee des Bonifatius-Hospitals statt.

Mittwoch, 12. Februar 2025 im Gedenkort Jüdische Schule, Jakob-Wolff-Str., 49808 Lingen (Ems), Beginn um 19:30 Uhr- Projekte gegen Hass im Netz“ – Vortrag von Eva Kappl, Amadeu Antonio Stiftung Berlin. Die Amadeu Antonio Stiftung setzt sich deutschlandweit für eine demokratische Zivilgesellschaft ein und kämpft gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. Im Vortrag werden verschiedene Projekte und Ansätze vorgestellt, um Hass im digitalen Raum zu bekämpfen und die Demokratieförderung in den Sozialen Medien zu stärken. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zu Austausch und Debatte. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Mittwoch, 19. März 2025 im Gedenkort Jüdische Schule, Jakob-Wolff-Str., 49808 Lingen (Ems), Beginn um 19:30 Uhr- Thomas Mann und das Judentum– Vortrag von Georg Aehling, Autor und Verleger. Im Jahr 2025 jährt sich der Geburtstag von Thomas Mann zum 125. und sein Todestag zum 70. Mal. Georg Aehling, Autor u.a. von zwei literarischen Werken über Thomas Mann, untersucht die in einigen Essays und Briefen geäußerte philosemitische Haltung Thomas Manns zum Judentum. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

VERANSTALTUNGEN ZU DEN GEDENKTAGEN

Mittwoch, 9. Oktober 2024, Führung um 17:00 Uhr über den jüdischen Friedhof in Lingen (Ems) an der Weidestraße. Männliche Besucher werden gebeten, für den Friedhofsbesuch eine Kopfbedeckung mitzubringen. Keine Anmeldung erforderlich, freier Eintritt.

Gedenkfeier zu den Novemberpogromen

Lingen (Ems) Samstag, 9. November 2024, 18:00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der St. Bonifatius-Kirche, Burgstraße 21, 49808 Lingen (Ems). Der Gottesdienst wird von der Lingener Marienschule gestaltet.

19:30 Uhr Gedenkfeier und Kranzniederlegung am Lern- und Gedenkort Jüdische Schule, Jakob-Wolff- Straße, 49808 Lingen (Ems).

Freren Freitag, 8. November, 10:15 Uhr Gedenkfeier am Gedenkstein in der Grulandstraße (gegenüber Gedenkort Jüdisches Bethaus)

Lengerich (Emsland) Freitag, 8. November, 09:45 Uhr Gedenkfeier am jüdischen Gedenkstein im Bürgerpark Lengerich

Gedenkfeier zum Schoah-Gedenktag am 27. Januar 2025 Bundespräsident Herzog erklärte für Deutschlandden 27. Januar zum jährlichen Gedenktag für die Opferfer der Schoah (Holocaust). Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, das beispielhaft für alle Nazi-Mordstätten steht.

Lingen (Ems) Sonntag, 26. Januar 2025, 16:00 Uhr: „Versöhnungskonzert“ zum Holocaustgedenktag mit dem Calvin-Chor in der St. Bonifatius-Kirche, Burgstraße 21, 49808 Lingen (Ems).Das Konzert findet in Kooperation mit der Stadt Lingen (Ems) und der Stadtpastoral statt.

TAGE DER OFFENEN TORE“Jüdische Schule Lingen (s. auch unten)

Seit dem Frühjahr 2024 hat das Forum die alte Tradition der Öffnung des Lern- und Gedenkortes JüdischeSchule in Lingen, Jakob-Wolff-Straße, mit großem Zuspruch von BesucherInnen wieder aufgenommen. Die nächsten Termine, jeweils am letzten Sonntag im Monat von 15:00 – 17:00 Uhr: 25.08.2024, 29.09.2024,27.10.2024, 24.11.2024, 26.01.2025, 23.02.2025, 30.03.2025, 27.04.2025, 25.05.2025, 29.06.2025.

TAG DER OFFENEN TÜR“ Jüdisches Bethaus Freren

Das Bethaus in Freren steht Sonntag, 24. November 2024 und Sonntag, 30. März 2025 von 15:00 bis 17:00 Uhr für BesucherInnen offen.

EXKURSION

März 2025, Wie danach damit umgehen – Lernort des Gedenkens an die Ermordung von Menschen mit einer Behinderung in der NS-Zeit. Besuch der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, Neuer Kamp 30, 20357 Hamburg. Weitere Informationen werden noch bekannt gegeben.

FILMVORFÜHRUNG Mittwoch, 27. November 2024, Centralkino, Marienstr. 8, 49808 Lingen (Ems),Beginn um 18:00 Uhr Das Centralkino Lingen und das Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V. zeigen: „Stella“.Die junge Stella Goldschlag ist sehr beliebt auf ihrer Schule. Sie träumt davon, eines Tages als Jazzsängerin eine Karriere zu machen. Ihr bereits bedrohtes Leben durch die Nazis wird ins Chaos gestürzt, als sie inmitten der Wirren des Zweiten Weltkrieges 1943 zusammen mit ihrer Familie in den Untergrund flüchten muss. Sie wird an die Gestapo verraten und gefoltert. Damit weder sie noch ihre Familie in ein Vernichtungslager deportiert werden, muss Stella andere Juden ans Messer liefern. Ab 10 Jahren. Der Eintritt ist frei.

Gedenkort Jüdische Schule Lingen: Offene Tore

Peter Lütje vor der von ihm geschaffenen Büste der Philosophin und Aurorin Hannah Arendt am Eingangstor zur Jüdischen Schule. (“Die Banalität des Bösen”, der  Bericht über den Prozess des Organisators am Mord der Nazis an 6 Millionen Juden sowiefast 2 Millionen Sinti und Roma.) Peter Lütje ist auch Vorstandsmitglied des Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V.

Zum nächsten Tag der offenen Tore lädt das Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V. am Sonntag, dem 25.08.2024  in der Zeit von 15:00 – 17:00 Uhr ein. Auf dem Außengelände werden die Büste von Hannah Arendt, der Synagogenplatz sowie der Gedenkstein für die zerstörte Synagoge und der Familienstein vorgestellt. Der Familienstein erinnert an die jüdischen Familien aus Lingen, die von den Nazis ermordet oder vertrieben wurden.  Im Gebäude des Gedenkortes Jüdische Schule können viele Judaica und die Dauerausstellung zum jüdischen Leben in Lingen betrachtet werden. Besonders stechen dabei das KZ- Kleid von Ruth Foster-Heilbronn und die Thora-Rolle heraus, die dem Forum von der Jüdischen Gemeinde Osnabrück als Dauerleihgabe überlassen wurde. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Willkommen sind Interessierte jeden Lebensalters.

“Judentum begreifen”

Das Forum Ju­den-Christen bietet fortlaufend die von Angela Prenger in der Nachfolge von Johannes Wiemker wei­tergeführte Reihe „Judentum begreifen“ an. Sie wendet sich vor allem an Schulklas­sen, denen konkret an Gegenständen und Texten jüdische Kultur und Religion vermit­telt wird. Kontakt: Angela Prenger, Tel. 05903- 6646, angela.prenger@posteo.de

Ruth de Vries vom Osnabrücker Verein “Judentum begreifen e.V.” kleidet eine jugendlichen Besucher als jüdischen Beter ein.