Können in einer kalten Kirche warmherzige jiddische Songs und Synagogen-Melodien Begeisterung finden?  Eindeutige Antwort:  JA!  Trotz dunkler nasser Abendstunde fand sich eine gehörige Gruppe Besucher in der Lingener Bonifatiuskirche ein. Das Forum Juden-Christen hatte eingeladen zum Konzert „Kirche trifft Synagoge“ am Samstag, dem 18.November 2023. Vorab gab es eine hilfreiche Einführung durch den Konzertorganisten. 

Semjon Kalinowsky, Bratsche, ausgezeichnet als „Verdienter Künstler der Ukraine“,   und Prof. Torsten Laux, Orgel, Meisterkurse für Literaturspiel und Improvisation im In- und Ausland, haben sich harmonisch und dynamisch wunderbar auf einander eingespielt. Für Liebhaber und Kenner ein Hörgenuss! – Zwischen den vielfältigen Dialogstücken nachwirkende Stille. Vehementer Applaus am Ende, nachdem das Orgelsolo mit einer Trompeten-Fanfare die Zuhörer geradezu aufschrecken ließ und den Klangreichtum der einzigartigen Konzertorgel ausschöpfte. Wie in der Ankündigung versprochen:  ein außergewöhnliches Klangerlebnis.

 

Auf der Orgelbühne der Bonifatiuskirche trafen sich Viola und Orgel. (Foto fwp)

Vor dem Konzert stellte der Vorsitzende des Forums, Simon Göhler, die Künstler vor. Zu Semjon Kalinowsky: „Als leidenschaftlicher Vertreter seines Instruments versucht er die ‚Viola von der Patina der abschätzigen Vorurteile zu befreien‘ und mit neuen Werken ins Gespräch zu bringen. 

Spielten auch im israelischen Haifa: Semjon Kalinowsky (l) und Torsten Laux (Foto: privat)

Torsten Laux stellte Göhler wie folgt vor: „Seit 1999 lehrt er als Professor  für Orgel an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Seine Kompositionen umfassen zahlreiche Werke für Orgel und geistliche Musik.“

Johannes Wiemker