Gut informiert trafen über dreißig TeilnehmerInnen von einer Exkursion aus der Grafschaft Bentheim zurück in Lingen ein. Der Heimatverein Lingen und das Forum Juden-Christen Altkreis Lingen laden jährlich zu einer gemeinsamen Fahrt ein. In diesem Jahr organisierte Georg Wichmann, Vorstandsmitglied in beiden Vereinen, einen Einblick in Jüdisches Leben und Sterben in Nordhorn. Gerhard Naber vom Nordhorner Forum Juden-Christen führte zunächst zu Stolpersteinen ermordeter jüdischer Menschen aus Nordhorn. Am Gedenkstein für die Synagoge berichtete Naber über die Besonderheit von deren Zerstörung. In Nordhorn wurde die Synagoge nicht, wie etwa in Lingen, angezündet. Die Nordhorner Bürger waren aus Angst um ihre Wohnhäuser dagegen, die Synagoge abzubrennen. Daher riss die SA die Synagoge ab. Für die Zerstörung der Synagoge musste jedes Mitglied der jüdischen Gemeinde in Nordhorn Abbruchkosten von 250 Reichsmark zahlen. Außerdem war der Vorsteher Salomon de Vries gezwungen, das Grundstück für einen Spottpreis zu verkaufen.

Im „Schwarzen Garten“, einer Gedenkstätte für die Gefallenen der Weltkriege, wird auch an die ermordeten Juden erinnert. Während ansonsten dunkle und dunkel blühende Pflanzen wachsen, sind vor einer Gedenktafel mit der Inschrift „Die Stadt Nordhorn gedenkt der politisch und rassisch Verfolgten“ helle Blumen gepflanzt.

Anschließend an eine Kaffeepause am Kloster Frenswegen besuchte die Gruppe die reformierte Kirche in Neuenhaus.

 Das Bild zeigt Gerd Naber (re)  vom Forum Juden-Christen Nordhorn am Gedenkstein  für die zerstörte Nordhorner Synagoge. Foto: Jens Niemann