Antisemitismus und Judenhass sind leider aktuell wieder allgegenwärtig. Derzeit erleben viele Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens Hass und Hetze, sowohl auf der Straße als auch im Netz. Für den Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann ist die Situation klar: „Judenhass ist für mich persönlich nicht nur schmerzhaft, sondern unerträglich. Angriffe auf Jüdinnen und Judensind nicht nur aufgrund unserer historischen Verantwortung unerträglich, sie sind Angriffe auf unsere gesamte Demokratie. So ein Verhalten ist inakzeptabel und muss auf das Schärfste verurteilt werden.“

Stegemann besuchte gemeinsam mit dem Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V. den jüdischen Friedhof in Lingen. Der Vorsitzende des Forums, Gernot Wilke-Ewert, und Angela Prenger, die im Forum den Arbeitsbereich „Judentum begreifen“ verantwortet, informierten Stegemann über jüdische Begräbniskultur. Die letzte Beerdigung auf dem Friedhof fand im April statt. Die Lebensgeschichte des im Alter von 97 Jahren verstorbene Ehrenbürgers von Lingen, Bernhard Grünberg, bezeichnete Stegemann als nachdrückliches Beispiel für Mobbing. Grünberg musste 1937 dass Gymnasium Georgianum verlassen, weil seine von den Nazis verhetzten Mitschüler ihm übel mitspielten. Er wurde durch einen „Kindertransport“ nach England vor dem Tod gerettet. Seine Eltern und seine Schwester wurden ermordet.

Der Abgeordnete zeigte sich von Grünbergs Schicksal und dem anderer Lingener Jüdinnen und Juden sehr betroffen. Er dankte Gernot Wilke-Ewert für die beeindruckenden Informationen.