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GESCHICHTE: Ort der Begegnung für Juden und Christen

FREREN/ LNI -Das älteste noch erhaltene jüdische Bethaus im Emsland soll wieder für Gebete und gleichzeitig als Lernort der Geschichte genutzt werden. Das betonte der Vorsitzende des Forums Juden-Christen im Altkreis Lingen, Reinhold Hoffmann, am Dienstag beim Richtfest des derzeit zum „Lernort Jüdisches Bethaus” umgebauten Gebäudes in Freren. Die Jüdische Gemeinde des ehemaligen Regierungsbezirkes Osnabrück hat das fast 100 Jahre lang als Bethaus genutzte und 1938 von Nationalsozialisten verwüstete Gebäude gekauft.

Das Forum koordiniert die Sanierung und den Umbau zur Lern-, Bet- und Begegnungsstätte. Die Gesamtinvestition von knapp 400 000 Euro stammt zum Großteil aus Spenden sowie von der Europäischen Union, dem Kreis Emsland und der Stadt Freren. Davon müsse ein Teil für höhere Sicherheitsausrüstungen aufgewendet werden, gab Hoffmann zu bedenken.

Mindestens zwei Gottesdienste pro Jahr in Freren habe die Jüdische Gemeinde Osnabrück zugesagt, zudem hätten sich Nachkommen früherer Mitglieder der Synagogengemeinde aus den USA angekündigt, berichtete Hoffmann. „Das Haus wird auch von christlicher Seite wieder mit Leben gefüllt”, sagte der Vorsitzende des interreligiösen Forums, der für die Frerener Christen die Nutzung koordiniert.

Mehrere Kindergartengruppen und Schulklassen hatten für das Richtfest am Dienstag einen mehr als 100 Meter langen Regenbogen gebastelt und bemalt. Er wurde als Symbol der Verbundenheit von der evangelischen bis zur katholischen Kirche über das Bethaus gespannt.

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