Die Berichterstattung der Lingener Tagespost  zum Besuch in der jüdischen Schule („Forum Juden-Christen ein Leuchtturm der Erinnerungsarbeit“, 24.11. 2020), das Interview mit dem Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, Dr. Felix Klein („Ringen um Museum ist ein gutes Zeichen 24.11. 2020) sowie den Leserbrief „Kein Rosemeyer-Museum“ von Ines Heimberg (LT vom 1-12.2020) nimmt der Vorstand des Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V zum Anlass, seine Haltung zum geplanten Museum zu bekräftigen. Die Erklärung im unredigierten Wortlaut:

1. Der Antisemitismusbeauftragte Dr. Felix Klein hatte Lingen auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann besucht, um sich über die Erinnerungs- und Antirassismusarbeit des Forums zu informieren.

2. Das Forum Juden- Christen lehnt ein Museum für den SS-Hauptsturmführer und Rennfahrer Rosemeyer nach wie vor ab. Diese Haltung hat sich auch nicht durch eine wissenschaftliche Begleitung des Museumsprojekts geändert. Zwischen den Initiatoren des ‚Bernhard Rosemeyer und Elly Beinhorn Museums‘ und seines Beirats und dem Forum Juden-Christen im Altkreis Lingen e.V. gibt es keine Zusammenarbeit und eine solche ist auch nicht geplant.

3. Das Forum Juden-Christen im Altkreis Lingen e.V. setzt sich weiterhin für eine Aufarbeitung der Geschichte Lingens in der Zeit von 1933 bis 1945 ein und befürwortet ein Museum zur Erinnerung an die Opfer des Nazi-Terrors in dieser Stadt.

4. Es ist nach Ansicht des Vorsitzenden des Forums Juden-Christen, Gernot Wilke-Ewert, und seines Stellvertreters Dr. Walter Höltermann an der Zeit, der 1938 von den Nazis in Bernhard-Rosemeyer-Straße umbenannten vormaligen Bahnhofstraße ihre alte Bezeichnung zurückzugeben, oder, sehr viel besser noch, beispielsweise nach Fredy Markreich zu benennen. Diesem wurde am 10. November 1938 von der SA im Auftrag der NSDAP und im Schutz der damaligen Staatsorgane sein Geschäft in der Großen Straße vollständig demoliert und er wurde anschließend, wie fünf andere jüdische Männer aus Lingen, in das KZ Buchenwald verschleppt.