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Das Lingener Forum Juden-Christen startet Aktion für Israel

Lingen (bt) -„Wenn ein Jude einem anderen Menschen einen Baum schenkt, zeigt er ihm seinen Respekt und zeichnet kirchenbote-10-08-03 ihn aus für seine Verdienste.” Für Reinhold Hoffmann, 1. Vorsitzender des Forums Juden-Christen in Lingen, hat das eine tief greifende Symbolwirkung. Und genau deshalb hat das Forum die Aktion „1000 Bäume” gestartet. Durch Spenden aus unserer Region soll in der Stadt Beerscheba im südlichen Teil Israels im Wald der „Deutschen Länder” ein Emsland-Hain mit 1000 Bäumen angelegt werden. Dabei handelt es sich um ein weitgehend wüstenartiges Gebiet. Mit der Initiative unterstützt das Forum den Jüdischen Nationalfond aus Frankfurt, der sich seit seiner Gründung 1952 für die Begrünung der israelischen Wüsten einsetzt und bis heute bereits 220 Millionen Bäume gepflanzt hat.

Neben dem ökologischen Aspekt sieht Hoffmann für die eigene Organisation eine wichtige Symbolkraft. Mit dem Engagement über die Grenzen hinaus signalisiere das Forum Juden-Christen, dass „es über den Tellerrand seiner Verantwortung hinausschaut`. Wichtig sei auch, dass der Akt des Bäumepflanzens einen bedeutsamen Beitrag zur „Verständigung und Freundschaft zwischen Deutschen und Juden, aber auch zwischen Deutschland und dem Staat Israel” darstelle.

Deshalb legt Hoffmann Wert darauf, dass die Spenden für die Aktion „1000 Bäume” vorwiegend von Einzelpersonen kommen. Dadurch gehe die Initiative „in die Breite” und bekomme mehr Gewicht – zumal sich die Kosten für einen einzelnen Baum mit zehn Euro in Grenzen hielten.

Für das Forum Juden-Christen bedeutet das Engagement eine Neu-Orientierung. Während die Organisation sich seit ihrer Gründung vor 20 Jahren für die Aufarbeitung der jüdischen Vergangenheit in und um Lingen eingesetzt hat, wendet sie sich nun der Zukunft zu. Mit Aktionen wie dieser signalisiere das Forum seine Bereitschaft, auf die israelischen Freunde zuzugehen und sich für die Erhaltung des Landes einzusetzen. Hoffmann betont, dass der Aufruf „nicht als Moralkeule missverstanden” werden solle. Vielmehr gebe es den Bürgern die Möglichkeit, sich persönlich für Israel einzusetzen. Denn „viele kleine Leute können viele kleine Schritte tun”, so Hoffmann.

Anlass für die Aktion „1000 Bäume” war das 20-jährige Bestehen des Forums Juden-Christen und eine Ehrung für den Gründer der Stiftung, Josef Möddel.

Wer mehr über die Aktion und das Forum Juden- Christen im Altkreis Lingen wissen möchte, kann sich im Internet unter www.judentum-christentum.de informieren.

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