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Eine Ausstellung über Israel lt-21-06-04hat die Lingener Friedensschule am vergangenen Freitag im Beisein von Bernhard Grünberg, jüdischer Ehrenbürger der Stadt Lingen (siehe auch den nebenstehenden Bericht), eröffnet. Zusammengestellt und für den Unterricht aufbereitet hat sie Lehrer Paul Haverkamp. Der Pädagoge hat in der Vergangenheit schon häufiger Ausstellungen über Israel, das Judentum und seine leidvolle Geschichte zusammengestellt. Die Ausstellungen sollen vor allem Vorurteile abbauen, die häufig auf Unwissen beruhen. Die 27 Infotafeln beleuchten die Geografie Israels, die Geschichte des Landes, seine Religion und das unermessliche Leid während des Naziterrors. Der Religion hat Haverkamp in der Ausstellung im ersten Stock der Schule einen breiten Raum gewidmet. „Ohne einen religiösen Frieden wird es einen Weltfrieden nicht geben“, unterstrich der Historiker in seinem Einführungsreferat. Ausführlich werden deshalb jüdische Feste erläutert, die Speisegesetze, der jüdische Gottesdienst und anderes mehr. Wie stark die Religion letztlich über Krieg und Frieden entscheidet, machte Haverkamp am Beispiel Jerusalems deutlich. Gleich drei Religionen: der Islam, das Christentum und das Judentum reklamieren die „heilige Stadt“ Jerusalem für sich. Die Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern sind ebenfalls Thema der Ausstellung. Das Ringen um Heimat und Identität sei wesentlicher Bestandteil des Nahostkonflikts, betonte Haverkamp. Vor dem Hintergrund der Gräueltaten, die Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus am jüdischen Volk verübt hat, soll die Ausstellung auch einen Beitrag zur Friedenserziehung leisten. Es sei notwendig, die jungen Menschen von heute zu sensibilisieren gegen Versuche der Ausgrenzung, Intoleranz und Vernichtung Andersdenkender und Andersglaubender, erklärte der Lehrer. Auch andere Schulen können die Ausstellung nach Rücksprache besichtigen. Von links: Schulleiter Ewald Teipen, Johannes Wiemker vom Forum Juden-Christen, Bernhard Grünberg, Paul Haverkamp und der Vorsitzende des Forums, Reinhold Hoffmann.

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