Die neue Dokumentation zur Judaica-Sammlung ist jetzt auch im Internet abrufbar
Lingen (ha)
Im Rahmen einer kleiner Feierstunde im Lingener Museum wurde jetzt eine neue Dokumentation zur Judaica-Sammlung des Emslandmuseums auf der Hompage „www.judentum-christentum.de“ des Forums Juden-Christen Altkreis Lingen e.V. im Beisein zahlreicher Gäste durch Landrat Hermann Bröring mit einem symbolischen Knopfdruck frei geschaltet.
Honorige Freunde des Emslandmuseums und des Forum Juden-Christen – wie u.a. den Präsidenten der Emsländischen Landschaft, Landrat Bröring, Museumsleiter Dr. Andreas Eiynck,Zweiter Bürgermeister Günter Lobenberg, den Vorsitzenden des Forums Juden-Christen, Reinhold Hoffmann und Michael Grünberg als Vorsitzenden der Synagogengemeinde für den alten Regierungsbezirk Osnabrück, konnte Alexander Herbermann als Vorsitzender des Vereins Emslandmuseum Lingen begrüßen.
Hoffmann wies in seiner Ansprache darauf hin, dass in den letzten Monaten eine umfassende Dokumentation als Gemeinschaftsarbeit des Forum Juden-Christen mit dem Emslandmuseum Lingen zu einer bereits im Emslandmuseum vorhandenen wertvollen Judaica-Sammlung entstanden sei. Diese für das Emslandmuseum bedeutsame Dokumentation, die von Gabriela Kilian mit Abbildungen und Erläuterungen sachkundig dokumentiert und von Willi Kastein professionell für Internet-Nutzer erschlossen wurde, soll u.a. auch Schulen als Arbeitsgrundlage dienen.
„Lernen, was jüdisches Leben im Emsland einst bedeutete, es mit den Sinnen wahrnehmen, das ist das erfolgreiche Rezept des Forums gegen Fremdheit, Mythen, Irrtümer und Abwehr“, erklärte die stellv. Vorsitzende des Landesverbandes jüdischer Gemeinden in Niedersachsen, Sara-Ruth Schumann, in einem Grußschreiben.
In kurzen Zügen stellte Gabriela Kilian, Teilnehmerin des Projektes MUSEALOG, ihre Arbeit vor, die Bröring als wichtige Dokumentensammlung zum jüdischen Leben im Emsland bezeichnete. Damit würden die Geschichte der Juden im Emsland vielen Menschen und hier besonders den Jugendlichen näher gebracht. Die Präsentation sei in ihrer Mischung aus fotografischer Darstellung und textlicher Erläuterung sehr umfangreich und als Nachschlagewerk auch über das Emsland hinaus eine interessante Adresse.
Eiynck, der die Internetseite der Musealogin Kilian als wichtigen Baustein in der Auseinandersetzung mit jüdischer Kultur und Religion bezeichnete, erläuterte die Vorarbeiten des Emslandmuseums beim Aufbau der Judaica-Sammlung und des Projektes MUSEALOG. Träger dieses Programms ist der „Verein zum Erfassen, Erschließen und Erhalten der historischen Sachkultur im Weser-Ems-Gebiet e.V.“, wobei die 18 – 20 MUSEALOG-Teilnehmer eine Weiterbildung erhalten, die Berufserfahrung und Weiterbildung verbinde.
Zuletzt wurde den Vertretern der Emsländischen Landschaft und des Emslandmuseums eine Studie über die Judaica-Bestände in den Museen des Weser-Ems-Gebietes überreicht. Diese, mit Unterstützung des Landes Niedersachsen von der Musealogin Barbara Bauer aus Leipzig erstellte Untersuchung unterstreicht noch einmal die besondere Bedeutung der Lingener Sammlung.