Forum Judentum Christentum

Aktuelles

Neue Videos zum Judentum und zur Schoa im Internet

19 Freitag Feb 2021

Posted by forumjc in Aktuelles, Allgemein

Wir machen auf drei neue Internet- Videos aufmerksam.

Der Osnabrücker Verein Judentum begreifen, ein Kooperationspartner des Forum, erklärt Schülern die Religion: https://youtu.be/slBf-yHpulM

Jüdisches Leben in Amsterdam wird eindrucksvoll dargestellt unter

https://www.youtube.com/watch?v=UzVfqRPiXZU&feature=youtu.be

„Und ewig währet euer Name“- ein Besuch in Yad Vashem. Das Video gibt einen Überblick über die Holocausgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Aufgerufen wird zur Teilnahme an einer Fortbildung „Erziehung nach Auschwitz“ in der International School for Holocaust Studies teilzunehmen.

https://youtu.be/9GIv_s-NK10

Antisemitismusbeauftragter Klein in der Jüdischen Schule – Lob für Erinnerungsarbeit des Forum Juden-Christen

30 Freitag Okt 2020

Posted by forumjc in Aktuelles

Dr. Felix Klein, mit voller Amtsbezeichnung „Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus“ besuchte auf Anregung von Albert Stegemann MdB – CDU das Forum Juden-Christen.  Klein stellte seine Arbeit vor und informierte sich in Anwesenheit von Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone über die Arbeit des Forums.

Der stellvertretende Vorsitzende des Forums, Dr. Walter Höltermann, begrüßte die Gäste mit einem Überblick über die Geschichte des Gedenkortes Jüdische Schule. Als die nahegelegene Synagoge von den Nazis niedergebrannt wurde, blieb das Schulgebäude aus „Brandschutzgründen“ in der Reichspogromnacht am 10. November 1938 verschont. Bevor die Stadt Lingen das Gebäude kaufte, diente es als Pferdestall und Lagerraum. „Heute ist die Jüdische Schule neben dem Jüdischen Friedhof ein wichtiger Ort des Gedenkens an die Ermordung und Vertreibung der jüdischen Mitbürger Lingens“, so Höltermann.

Dr. Felix Klein unter Corona-Bedingungen in der Jüdischen Schule. Dr. Walter Hölltermann und Simon Göhler vom Vorstand freuen sich über das Lob für das Forum.

Vorstandsmitglied Simon Göhler, der für das Forum die Organisation des Besuches verantwortete, berichtete, wie er zum Forum gekommen sei. Als Schüler am Franziskus-Gymnasium hatte er im Rahmen einer Facharbeit ein von Anne Scherger verfasstes Buch über den jüdischen Friedhof illustriert. Seither engagiere er sich für die Erinnerungsarbeit. Göhler berichtete zudem von den „Stolpersteinen“, die im Stadtgebiet an die Opfer des Naziterrors erinnern.

Angela Prenger von der Arbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur des Forums berichtete über das Schicksal der Lingener Ehrenbürger Ruth Foster und Bernhard Grünberg. Ruth Foster, als Ruth Heilbronn in Lingen geboren, wurde in das KZ Stutthoff verschleppt. Ihre Eltern wurden ermordet, sie überlebte. Foster forderte 1984 ein Mahnmal für die Lingener Opfer der Verfolgung. Durch ihr Engagement kam auch der Kontakt mit dem Überlebenden Bernhard Grünberg zustande. Grünberg konnte 1938 mit einem „Kindertransport“ nach England entkommen. Seine Eltern und seine Schwester wurden ermordet. Prenger verwies auf das KZ-Kleid, das Ruth Foster dem Forum überließ und das in der Jüdischen Schule zu besichtigen ist.

Ebenfalls für die AG Erinnerungskultur stellte Agnes Kläsener, Referentin im Ludwig-Windhorst-Haus, Projekte zur Jugendbildung vor. Mit Fahrten nach Auschwitz und Stutthoff sollen junge Menschen auf die Folgen rassistischer Hetze aufmerksam werden.

Felix Klein hob die Bedeutung von Erinnerungskultur hervor. Bürgerliches Engagement wie das des Forums sei unverzichtbar, um dem Vergessen des Naziterrors entgegenzuwirken. An OB Krone gerichtet meinte Klein, es sei sehr erfreulich, dass die Stadt Lingen das Forum in so hervorragender Weise unterstütze.

Klein berichte darüber, dass der Zentralrat der Juden nicht mit AfD- Politikern spreche. In den Staat Israel würden sie nicht offiziell eingeladen.

Klein freute sich darüber, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen ihm und den Antisemitismusbeauftragten der Bundesländer bestehe. Auch die Zusammenarbeit mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland sei im Kampf gegen den Hass auf jüdische Menschen sehr wichtig.

Klein, Stegemann und Krone waren sich einig, dass der Rückgang der Zeitungslektüre in jüngeren Jahrgängen die Gefahr berge, dass Falschnachrichten verbreitet würden. Krone berichtete von Erfahrungen mit jungen Menschen, die ungeprüfte Nachrichten ohne Quellenangabe per Smartphone-App konsumierten. Die Arbeit von Zeitungsredakteuren sei gerade im Bereich der politischen Bildung und der Diskussionsfähigkeit gesellschaftlicher Gruppe unverzichtbar.

Höltermann und Stegemann bedauerten, dass der Wille zum Kompromiss in Gesellschaft und Politik abnehme. Höltermann: „Vielfach werden Argumente der Gegenseite nicht mehr zur Kenntnis genommen.“

Für Stegemann ist das Forum Juden-Christen ein „Leuchtturm“ der Erinnerungsarbeit. Er hob die Bedeutung der Schule für die Immunisierung von Kindern und Jugendlichen gegen „falsche Propheten“ hervor. Er sei durch das Tagebuch der Anne Frank im Unterricht über die Naziverbrechen aufgeklärt worden.

Klare Worte fand der CDU- Politiker auf Grund seiner parlamentarischen Erfahrungen für die AfD. „Wer hört, was sie untereinander reden, kann das Gedankengut der Nationalsozialisten mit Händen greifen .“

Zum Schluss des Meinungsaustausches trug sich Klein in das Besucherbuch des Forums ein.

Freundlicher Eintrag von Herrn Dr. Klein in das Besucherbuch des Forums

Siehe auch den Bericht in der Lingener Tagespost (PM/CvB)

https://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/2171564/felix-klein-besucht-forum-juden-christen-in-lingen

Woche der Brüderlichkeit: SchülerInnen wollen “Judentum begreifen”

09 Montag Mrz 2020

Posted by forumjc in Aktuelles, Allgemein

In Berlin ist am Sonntag die diesjährige „Woche der Brüderlichkeit“ eröffnet worden. Mit Veranstaltungen in ganz Deutschland soll angesichts der rassistischen Gewalttaten in der jüngsten Vergangenheit und wachsendem Antisemitismus zur Solidarität mit den Zielgruppen rechtsextremer Gewalt aufgerufen werden, Motto: “Tu deinen Mund auf für die Anderen.” Dieser Satz aus dem biblischen Buch der Sprüche fordere konkretes Handeln ein, erklärte bei der Eröffnung der Woche in Berlin Rabbiner Andreas Nachama. Die deutsche Geschichte habe gezeigt, dass Hass nicht auf eine Gruppe begrenzt bleibe, sondern am Ende keinen verschone. Dem gelte es entgegenzutreten, „für eine offene Gesellschaft, in der kulturelle, ideologische und religiöse Vielfalt erlebbar und alltäglich ist“. Nachama, der beim Festakt zum 150. Jubiläum der Jüdischen Gemeinde in Lingen den Festvortrag gehalten hatte, ist Jüdischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit , der die „Woche der Brüderlichkeit“ seit 1952 durchführt.

Auch das Forum Juden-Christen Altkreis Lingen beteiligt sich an der diesjährigen “Woche der Brüderlichkeit”, unter anderem mit dem Projekt „Judentum begreifen“. Vor allem Jugendlichen soll damit die jüdische Religion nahegebracht werden. Insgesamt sechs Lerngruppen aus verschiedenen Lingener Schulen nahmen dieses Angebot im Gedenkort Jüdische Schule an.

So ließen sich auch Schülerinnen und Schüler der Overbergschule mit ihrer Lehrerin Justine Rompa informieren. Inessa Goldmann von der Jüdischen Gemeinde Osnabrück erklärte der Gruppe neben den jüdischen Festtagen auch religiöse Gegenstände des Judentums und deren jeweiligen Bedeutungen. Gernot Wilke-Ewert, stellvertretender Vorsitzender des Forum Juden-Christen und Schulpastor an den BBS, stellte den Gedenkort Jüdische Schule vor.

Schülerinnen und Schüler der Overbergschule mit Inessa Goldmann (links) und ihrer Lehrerin Justine Rompa (rechts) Foto: Gernot Wilke-Ewert

Festakt „150 Jahre Jüdische Gemeinde Lingen“

04 Montag Nov 2019

Posted by forumjc in Aktuelles, Allgemein

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Festakt

Jüdische Gemeinde Osnabrück übergibt dem Forum eine Thorarolle

Gut 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, nicht nur aus Lingen, nahmen am 31. Oktober 2019 im großen Saal der Lingener Wilhelmshöhe an einer eindrucksvollen Feier „150 Jahre Jüdische Synagogengemeinde Lingen“ teil. Die Gemeinde wurde Anfang Oktober 1869 in Lingen gegründet und hörte 1942 auf zu existieren, nachdem ihre bis dahin noch in Lingen lebenden Mitglieder in die Ghettos oder die Vernichtungslager im Osten deportiert worden waren. 

Auf Initiative des Forums Juden-Christen hatten auch die Jüdische Gemeinde Osnabrück und die Stadt Lingen eingeladen. Festredner war Professor Andreas Nachama, u.a. Direktor der Stiftung „Topografie des Terrors“ in Berlin. Sein Vortrag beleuchtete die interreligiösen Beziehungen vor und nach der Shoa: Bis zur Machtübertragung an die Nationalsozialisten habe es ein Nebenher der Religionen gegeben. Nachama verwies auf den Christlichen Antijudaismus, der in der katholischen, später besonders auch in der evangelischen Kirche geherrscht habe.

Erst nach dem Sieg über den Hitlerfaschismus sei es zu besseren Kontakten zwischen Christen und Juden gekommen. So arbeitet Nachama als jüdischer Vorsitzender des Gesprächskreises Juden und Christen beim Zentralkomitee der Katholiken und gehört zu den Initiatoren des Berliner „House of One“, in dem Juden, Muslime und Christen – Angehörige der abrahamitischen Religionen – zusammenarbeiten. Mit Verweis auf die jüngsten judenfeindlichen Anschläge forderte Nachama ein härteres staatliches Vorgehen gegen rassistisch motivierte Gewalttäter.

In seiner Einführungsrede erinnerte der Vorsitzende des Forums, Dr. Heribert Lange, zuvor daran, dass die Jüdische Gemeinde Lingen, ebenso wie wohl alle Jüdischen Gemeinden in Nazideutschland, beginnend mit der Zerstörung und Einäscherung ihrer Gotteshäuser am 8. November 1938 und endgültig mit der Deportation der bis dahin noch in Lingen verbliebenen Gemeindemitglieder mit den „Bielefelder Transporten“ im Dezember 1941 nach Riga, und hernach, also im Jahr 1942, in das KZ Theresienstadt, ausgelöscht wurde. Wie auch der anschließend sprechende Mitveranstalter, der Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Osnabrück ,Michael Grünberg, verwies Lange darauf, dass die weitgehende Auslöschung der jüdischen Kultur Deutschland kulturell und wissenschaftlich erheblich ärmer, im moralischen Sinne aber auch armseliger gemacht habe. Lange erinnerte die anwesenden Vertreter der Lingener Stadtpolitik – darunter den mit einem Grußwort teilnehmenden Zweiten Bürgermeister Stefan Heskamp – daran, dass die zugesagte Aufarbeitung der Geschichte Lingens während der NS- Herrschaft nach wie vor ausstehe. Er wünschte sich einen gemeinsamen Prozess mit der Gesellschaft und am liebsten zusammen mit jungen Menschen in Lingen und ihren Schulen.

 

Dankbar nahm Dr. Heribert Lange die nicht mehr koschere Thorarolle entgegen, die der Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Osnabrück Michael Grünberg als Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit des Forums Juden-Christen überreichte.

Fotos: Carsten van Bevern, Lingener Tagespost (mit freundlicher Genehmigung)

Dass der Hass auf jüdische Menschen und ihre Freunde auch in Lingen existiert, legt eine Farbbeutelattacke auf das Fahrzeug des Forums- Vorsitzenden Dr. Heribert Lange während der Veranstaltung nahe.

Hinweise auf Informationen zum Festakt

Podcast der Ems-Vechte-Welle über den Festakt:

https://www.emsvechtewelle.de/150-jahre-juedische-gemeinde-lingen

Bericht der Lingener Tagespost:

https://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/1923308/historische-thora-fuer-forum-juden-christen-in-lingen

 

Erklärung des Forums Juden-Christen zum geplanten Museum für Bernd Rosemeyer

29 Donnerstag Nov 2018

Posted by forumjc in Aktuelles

„Lingen braucht kein Museum für Bernd Rosemeyer!“

Bernd Rosemeyer ist in unseren Augen keine erinnerungswürdige Person, die vor allem jungen Menschen als Vorbild zur Bewahrung von Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenwürde nahe gelegt werden sollte.

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  1. Die Stadt Lingen benötigt ein Museum zur Ehrung der Personen, die von den Nazis strafversetzt oder von ihren Ämtern enthoben wurden, die gedemütigt und gequält wurden und die sich nicht davon abbringen ließen, ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzten, um Juden vor der Verfolgung der SS zu bewahren.
  2. Die Stadt Lingen benötigt ein Museum, um das Verhalten all derjenigen zu würdigen, die Widerstand geleistet haben, die im Stillen geholfen und Gefährdung auf sich genommen haben, die zu ihren humanen Wertvorstellungen und christlichen Wurzeln auch gegen die herrschende Politik standen.
  3. Die Stadt Lingen braucht kein Museum für einen Rennfahrer, der es ohne politischen Zwang vorzog, sich einem Verbrechersystem anzudienen, um durch seine sportlichen Erfolge zu glänzen, der mindestens schon 1933 der damals nachweislich gefürchteten SS beitrat, obwohl er auch im weniger berüchtigten NSKK als Rennfahrer Mitglied hätte sein können, der sich als Vertreter und Aushängeschild des Nazi-Regimes hat instrumentalisieren lassen und allemal nach seinem Tod als Held verehrt wurde, und mit dessen Namen im Museumstitel die Gefahr einhergeht, Anziehungspunkt für Neonazis zu werden, die das von den Nazis gezeichnete Bild eines Heroen teilen.

Besonders erinnerungswürdig sind in unseren Augen z.B. Selma Hanauer, eine Sparkassenangestellte, die schon 1933 ihre berufliche Existenz verlor, weil sie jüdischen Glaubens war, oder Altbürgermeister Robert Koop sen., der verbotener Weise des Nachts Brot aus einer Backstube zu Hanauers brachte und dafür von der HJ übel zugerichtet wurde – nicht nur einmal, wie Bernhard Neuhaus erzählte, oder Heinrich Schniers, u.a. Kaplan in St. Bonifatius, der von den Nazis gedemütigt und gequält wurde und 1942 im KZ Dachau starb.

Das Forum Juden – Christen setzt sich für eine lebendige, vielfältige und besonders für Jugendliche prägende Erinnerungskultur ein und benötigt dafür auch viel Unterstützung aus der Stadt Lingen, aber kein Rosemeyer Museum!

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